2025 - Kaum noch Hoffnung


Das Cádiz Video!

Hier ist das ganze Video, knapp eine Stunde bei mir zuhause in Cádiz!
Anfangsmusik: „Domino", ein Van Morrison-Song meiner hannoverschen Band Duesenberg (2001 - Gesang & Gitarre: icke!)
https://www.youtube.com/watch?v=LTmBoILHpmE

73 - Scheiße!

Scheiße, im Juni dieses Jahres bin ich 73 geworden. In vielen Tischrunden bin ich bereits der Älteste. Ein eher ungutes Gefühl, man befindet sich in ständiger Unruhe, dass einem gesundheitlich etwas zustoßen könnte. Überhaupt die verdammte Gesundheit. Seit langem schon denke ich, ich könnte eine täglich gleiche Uhrzeit für etwas körperliche Ertüchtigung finden, zehn Minuten auf meiner Rudermaschine, mindestens fünf Minuten auf unserem Futon-Bett den Mittelkörper ausatmend heben und einatmend senken. 11 Uhr z.B. wäre eine gute Zeit. Aber Unsinn. Da muss ich ja auf den Markt, Fisch und Meeresfrüchte kaufen. Ich kriege es einfach nicht geregelt. Aber immerhin: Ich bin ruhiger geworden und fahre relativ gemäßigt meinen 88er BMW. Früher bin ich stets gerast und habe meine Mitfahrer in Angst und Schrecken versetzt.



2025-SPRUEHEN-WEB
Und schon zum Jahresbeginn bekommt man altersbedingt solche Spam-Mails, wird von Idioten gesiezt und mit unaushaltbaren medizinischen Fachausdrücken vollgesülzt!

Les Paul & Tele - Bender


Der Hammer in Los Angeles auf der NAMM!

Trans Tremola

Dieses Tremolo funktioniert nun nach ätzenden, langwierigen Versuchen endlich äußerst harmonisch über drei Halbtöne unter Verwendung von Saitensätzen 010 auf 046! Ein „anderes" Tremolieren! In Kürze in Produktion!

Les Trem on Dean Zelinsky!

göldo SL-Tuner


Lange hat es gebraucht! Design, Feinheiten, Technik, hier sind sie: unsere wunderschönen, brandneuen, halb offenen, ureigenen SL-Tuner. Furore im Januar auf der NAMM in Los Angeles!


Tele - Mensurkompensation

Dabei habe ich überhaupt keine Glatze. Aber die wissen, wie alt ich bin!

Eine schöne Neuerwerbung!


Delikate Fragmente eines 1962er Wandré Rock Basses. Ohne Bünde, ohne Binding, ohne Steg. Aber ich werde ihn wieder fit machen, weil es das einzige Modell ist, was in meiner Kollektion noch fehlte. Der Korpus aus Paduak, jenem afrikanischen Edelholz, welches erst 20 Jahre später von Firmen wie Schecter für Strat- und Telebodies verwendet wurde. Herr Pioli war schon immer seiner Zeit voraus!
Marco Ballestri beschreibt in seinem Buch über Seniore Pioli Wandré, dass ihn die Inspiration für diese Korpusform überkam, als er beim Pinkeln eine Weile seinen Urin (sehr medizinisch ausgedrückt!) beobachtete, während dieser sich die Brille" passierend ins Klobecken ergoss.

Jetzt gibt es wirklich kaum noch Hoffnung!


https://www.google.com/search?q=trump+video+gaza&sca_esv=96f8899cfbf0c70b&sxsrf=AHTn8zrkDH4nQT3EF5pdvv3KVeGCdJ6PVA%3A1740651321052&ei=OTvAZ5_7As7xi-gP-u2y-Ag&ved=0ahUKEwjf-6y9z-OLAxXO-AIHHfq2DI8Q4dUDCBA&uact=5&oq=trump+video+gaza&gs_lp=Egxnd3Mtd2l6LXNlcnAiEHRydW1wIHZpZGVvIGdhemFIuwlQAFgAcAF4AJABAJgBAKABAKoBALgBA8gBAJgCAKACAJgDAIgGAZIHAKAHAA&sclient=gws-wiz-serp#fpstate=ive&vld=cid:4ffa7def,vid:KI6C_8NNcJc,st:0

https://www.youtube.com/watch?v=EkKSeFTfp6w
Wer so etwas postet, ist leider zu ALLEM fähig! Beide Links sind leider dem amerikanischen Security Service zum Opfer gefallen!

Aber es  gibt immer noch Lichtblicke - wie den Carnaval de Cádiz!



Und Antworten ...

https://x.com/Florian98168458/status/1894837044817334452https://x.com/Florian98168458/status/1894837044817334452
Blutige See am Gaza-Strand - dieses Video - auch ein Opfer des Security Service!

Dennoch ....

Memphis-Design


Ach wie schön! Drei Entwürfe meines Freundes Roland Hauke, Wien - Memphis-style, schon immer eins meiner bevorzugten Möbel-Designs. Schaut mal hier: https://www.hauke-instruments.com/

Und noch ein Neuzugang:


Vor 38 Jahren selbst gemacht und jetzt zurückgekauft - eine Duesenberg Starplayer aus dem Jahre 1987, Multi-Colour  "dreadlook" Durchschliffslackierung. Ein echter Schmuck neben meiner Lady und der Di Donato-Custom!

Julia Hamburgesa


Warum Gitarrenbodies chambern, aushöhlen? Klar, um das Gewicht zu reduzieren! Man kann es aber auch anders machen – siehe hier meine Studie einer „Julia Hamburgesa“ Sandwich-Gitarre! Man muss dazu aber erstmal den geschmackvoll lackierten VW-Bus einer italienischen Cádizer Eisdiele gesehen haben.

Der Body aus Ober- und Unterteil und dazwischen ein schmaler Mittelblock, mit dem die Gesamtstärke des Bodies auf 44mm kommt. Dazu einige Detail-Lösungen: Fensterkopf mit angesetzten Alustreifen, Lock-Tuner, Kontroll-Pickguard samt zweier Silver-Foil Single Coils, Endpinmontage oben, Buchse unten, und fertig ist der Vogel!
Ist aber durch das viele Schwermetall leider letztlich doch auf 4kg gekommen.


Noch verrückter - Die Bond Electraglide aus dem Jahr 1985


Anstelle von Bünden diese aufsteigenden "Treppen", alles aus Carbonfiber und aktiv mit Netzgerät und Stereokabel. Eine Innovation, die ihrer Zeit voraus, aber auch nicht unbedingt nötig war. Ich habe sie jetzt. Wer weiß, ob das die richtige Entscheidung war? Auf jeden Fall besser: die Duesenberg James Bond Paloma!

Wird das jemals aufhören?


Meiomei, jetzt ertappe ich mich sogar dabei, in allen Spam-Mails nach noch hirnrissigeren Headlines zu suchen!

Mein alter Traum wird nun doch wahr!


Als alter Les Paul Junior und P-90 Fan war es mir seit jeher ein Anliegen, diesen Sound so perfekt wie möglich zu reproduzieren. Es gibt ja Replikas dieser Gitarren, die sind aber leider alle zu schwer. Hier haben wir es nun endlich geschafft, diesen legendären Sound samt unglaublicher Ansprache bei leichtem Gewicht wieder lebendig werden zu lassen. Dabei klingt mir unsere neue Duesenberg (noch geheim!) sogar noch einen Tick besser, offener als das Original. Und diese 57er hier ist laut diverser Stimmen eine der allerbesten, die je gebaut wurden!



Die zivilisierten Vereinigten Staaten von Amerika!

Ich liebe ja Wortspiele und bin gerade auf eine Begebenheit aus dem Jahr 2014 gestoßen. Dieser "Rob" sprach s.u. vom „zivilisierten Umbringen". Dazu fällt mir heute ein, dass man Trumps Machtergreifung sehr treffend als „zivilisierten Staatsstreich" bezeichnen kann. Erst alles mobilisieren, um die Leute total zu verblöden, und dann „zuschlagen"!

aus 2014: Hier aber noch eine Begebenheit, die viel Licht auf die Mentalität der typischen US-Amerikaner wirft:
Wir speisten zu Abend mit Robert, einem von Nathan's Hilfskräften, und erzählten ihm von unserer bevorstehenden Mexico-Reise.
„Mexico? Seid Ihr wahnsinnig? Mexico ist super gefährlich! Da bringen sie Euch einfach um!" Natürlich hielten wir sofort dagegen: „Also Robert, dasselbe kann Dir hier in Los Angeles in einer weniger begüterten Gegend genauso passieren!" Robert: „Schon möglich. Aber hier bringen sie Dich zivilisiert um!" Zivilisiertes Umbringen, welch demente Wortschöpfung! Und Robert holte weiter aus: „Und wie macht Ihr das mit der Sprache?"

Diesem irgendwo in Colorado beheimateten Hinterwäldler war mangels Schulbildung und aus Abgeschottenheit in der tiefsten amerikanischen Trump-Country-Side einfach verborgen geblieben, dass die mexikanische Landesprache  Spanisch ist - Palomas Muttersprache, eine schöne Sprache, der auch ich hinreichend mächtig bin. Man wird sehen, wie es mit diesem Land weiter geht!

Und der neueste: Was grenzt an Mexico und Canada?  Die Blödheit!

Reise-Eindrücke ...

Carl Carlton zelebriert seinen immerhin 70sten Geburtstag auf der kleinen Insel Symi, nahe Rhodos, der Hochburg der Kreuzfahrt-Touristen . Eine schöne Reise, aber mit Schattenseiten, weil man an Rhodos nicht vorbei kommt.

Fehlt nur noch das Handy!

Rudi Käding zu Ehren ...


Wie so häufig, gibt erst der Tod einer Person Anlass, eine Anekdote über sie zu erzählen. So z.B. die des Maffay-Gitarristen Andreas Becker, für den ich mal ein „unterirdisches Tremolo“ entwickelt habe - siehe 2023.

Ende März verschied nun Rudi Käding, damals zeitweise Drummer unserer Band Rollinger. Rudi war lange Jahre ein sehr geschätzter Roadie bei den Scorpions und auch Techniker für Carl Carlton, der gerade s.o. hier auf der kleinen griechischen Insel Symi seinen 70sten Geburtstag zelebriert.

Carl besitzt eine von Boris Dommenget gebaute, sehr schöne Les Paul-artige Gitarre, die er nebst diversen Duesenbergs bis heute spielt. Während eines Konzertes von wem auch immer, erschien Slash, der berühmte SLASH, ging zu Carls Gitarre, gleichzeitig mit einen Scheck über $ 15.000 wedelnd. Hier kam sofort Rudi ins Spiel. Er stürzte sich entrüstet auf Slash mit den Worten: „Wer bist denn Du eigentlich? Du blöder Idiot aus Los Angeles! Das hier ist Carl Carlton und diese Gitarre steht nicht zum Verkauf!“

Jawoll, Rudi, gut gemacht! Und diese neureichen Amis sollen sich bloß in Acht nehmen!

Sitarizer


Es sirrt und sirrt! Jawohl, nicht nur die Fans von Ravi Shankar oder dem Bangladesh Album der Beatles können aufatmen. Endlich wieder der Sitar-Sound realisierbar auf einer stinknormalen Telecaster!

Wir hatten das schon Anfang 2000, gefertigt aus Messing, wobei die Saiten über eine breite Auflagefläche dreier kippbarer Böckchen liefen und bei entsprechender Einstellung diesen Sitar-Effekt erzeugten. Das war feinmechanisch recht schwierig und aufwendig zu erzeugen und Messing bewirkte nicht genau diesen Sound, den die Sitar mit einem Steg aus Knochen zustande bringt. Jetzt habe ich das aus einem Bakelit-artigen Kunststoff herstellen lassen, der wie Knochen dieses sanftere Sirren erzeugt, wenn die Saiten ganz knapp über der leicht angewinkelten Oberfläche schwingen.

Und dazu: Man kann auch bei allen drei Saitenpaaren, also z.B. E- und A-Saite das Sirren „abstellen“, indem man die Böckchen vorne per Madenschraube herunter lässt, sodass sie nur hinten auf der Kante ihren Auflagepunkt haben, praktisch dasselbe, wie wenn man z.B. die runden GraphTech Sättelchen für die Tele-Brücke verwendet.

Trump - 50% Zoll und mehr!


Was das insbesondere für die Amis bedeutet, lest Ihr hier:
https://www.dieter-goelsdorf.de/de/places/trump-50-zoll.html

Paloma Custom
Jawoll, ein echtes Duesenberg Schmuckstück neu im Programm!

Und mein Paloma-Design sehe ich als echte Alternative zur Strat, zumal die Paloma viele technische Verbesserungen beinhaltet.

Ich will mich hier aber keinesfalls als der neue Leo Fender bezeichnen. Dieser Mann hat  da totsicher auch nach der Tele ein revoluzionäres Masterpiece entwickelt, insbesondere auch angesichts der Zeit, in der er damit raus kam. Und Leo war nicht mal Musiker! Einfach nur ein praktisch denkender Mann mit gutem Geschmack!


Ich habe hier mal einen kleinen gedanklichen Abriss über die Strat zusammengefasst, der praktisch alles zelebriert mit Ausnahme des Tremolos. Ihr wisst ja, das Tremolo ist meine Passion!

Korpusform und Shapings, Kopfplattenform mit gradem Saitenverlauf und das Halsprofil - genial!

Auch gegen die praktische und effektive die Halsverschraubung ist gar nichts einzuwenden, solange das Halsende passig in der Halstasche sitzt. Der Pickup-Wahlschalter viel besser und logischer als z.B. ein Toggle-Switch und auch perfekt in der Handhabung und in seiner Position, genau wie die  Positionen der Potis. Auch die Pickups sind einfach simpel und gut,.

 

  1. Für mich ist der einzig absolut schwache Punkt der Strat das Tremolo (von der ab ca. 1965 unter CBS-Regie aus Zinkdruckguss hergestellten Billig-Version reden wir besser nicht).

Ansonsten gibt es nur vernachlässigbare „Mängel“:

  1. Mittlerer Poti völlig ünnütz – besser Master Tone & Master Volume und wenn 3-Weg-schalter und drei Potis, dann das mittlere Poti als Unter-Volumen für den Mittelpickup. Den 5-Weg-Schalter gab es damals noch nicht!
  2. CTS-Potis, ziemlich schwergängig.
  3. Buchsenblech: Wäre für alle Sorten von Klinkensteckern besser wie bei der Tele an der Zarge aufgehoben. Ist aber dennoch ein gekonntes Design-Element.
  4. String Tree: besser für 3 Saiten (G-Saite).
  5. Mechaniken: super Idee der Einsteckbarkeit der Saiten von oben, leider billige, mindere Qualität (damalige Kluson USA-Produktion).
  6. Bünde: besser 2,7mm breit wie bei Gibson.


Dabei sei noch gesagt, dass die nun über 60 Jahre alte Gibson Tunamatic Bridge eine echte Fehlkonstruktion ist

Boris Dommenget in Cádiz


Boris kenne ich seit 1978, als er in Göttingen zu Besuch kam, um mein damaliges „Atze's Soundhouse" zu besichtigen. (Atze's Soundhouse holt den Sound raus!)
Boris ist ein sehr netter Geselle, hat Gitarrenbau bei der Firma Hopf gelernt, ist Gitarrist der Bollock Brothers und baut teuerste, verrückte Gitarren für Uli Jon Roth und für Matthias Jabs.

Und auch die „King-Size" Gitarre des Carl Carlton s.o. ist sein Werk. Hier probiert er mein neues Trans Trem aus und ist begeistert. Das geht demnächst in Serie!

Professor Heinrich Gesenius - Buchfund!Habe mich gerade durch einen Zufall an eine bereits hier im ersten Kapitel 1964 -1969 erste Affinitäten“ erwähnte, geradezu lustige Geschichte erinnert, die meine Eltern und die damalige Sexualerziehung betrifft. Ich war auf der Suche nach einem Fachbuch des Liebhabers meiner Mutter, in dem u.a. einige „schräge“ Dinge über den Geschlechtsverkehr vermerkt sein müssen, unter anderem Maßnahmen, mit denen mich womöglich meine Mutter traktiert haben könnte. Ich bin leider nie dazu gekommen, es zu lesen, und nach ihrem Tod ist es entrümpelt worden. Nun habe ich es in einem Antiquariat gefunden und werde forschen!


Hier also, ca. aus dem Jahr 1966: Jedenfalls war das die Zeit, als die Stones, die Beatles oder etwas später die Spencer Davis Group oder die Doors mich nachts kickten, während ich mir mit meinem Transistorradio über kleine Kopfhörer deren Sounds in die Gehörgänge jagte. Und ich, verklemmt wie die meisten Jungs meiner Generation, hatte zumindest mitgekriegt, dass man als Musiker bei den Mädels weitaus mehr Chancen hatte. Jedenfalls ganz klar: Die Musik und alles was damit zusammen hing, schien einem Tore zu anderen Welten (und nicht nur zu den Mädels) zu öffnen!


Und endlich war ich zum ersten Mal verknallt. Aber das Mädel wollte mich nicht, weil ich nix Erfahrung. Man wusste zwar irgendwas, aber nicht im Detail, und meine Mutter hatte mir lediglich erklärt, dass die Frau da eine Vertiefung zwischen den Beinen hat. Dann habe ich mich aufgeführt wie ein Stalker. Hat natürlich umso weniger genutzt, großes Unglück mit diesem Mädchen!

Dabei war meine Mutter nicht unbedingt prüde. Die hatte jahrelang ein erotisches Verhältnis mit einem Professor Gesenius. Das war der Krankenhausarzt, der mich 1952 in Berlin per Kaiserschnitt ans Licht der Welt gebracht hat. Wie sie mir irgendwann erzählte, hat sie den immer gesiezt - auch beim Geschlechterverkehr!

Diese Story muss für meinen Vater (Jurist bei der Deutschen Bundesbahn) nicht einfach gewesen sein. Man kriegt ja doch immer mit, wenn solche Sachen laufen. Dafür war der aber auch kein Kind von Traurigkeit. Nachdem er von uns gegangen war, haben wir ein Notizbüchlein gefunden, in dem unter anderem vermerkt war „Negerin – 25 Pfund“. Das war bestimmt nicht das Gewicht dieser Dame und dazu notierte man damals noch nicht politisch korrekt „Schwarze“ für die Hautfarbe einer Person. Aber damals hatte eben auch noch niemand etwas gegen Negerküsse einzuwenden … Ganz klar: Es handelte sich um die englische Währung Pfund Sterling. Und das muss gewesen sein, als ich mit ihm einen kleinen Kurzurlaub in London verbrachte. Ein Vater auf Abwegen, während ich mich in der Carnaby Street rumtrieb und Fotos von Miniröcken schoss.

Der deutsche und der spanische Minister - Korruption in unterschiedlicher Ausprägung ...




Let's Toggle


Interessanter Toggle Switch, hergestellt von einem deutschen Relais-Hersteller.

Und im Gesenius-Buch überhaupt nichts Verfängliches gefunden. Es ist hingegen ein hervorragend fundiertes Werk, sehr zum Wohl der Frauenwelt. Der Professor muss wohl ein guter Liebhaber gewesen sein!

Meine Sicht der Dinge angesichts der aktuellen Weltlage

Wen es  interessiert, der klicke einfach auf diesen Link!
https://www.dieter-goelsdorf.de/de/places/die-weltlage.html

Marco Nobach

Ach Marco, wenn ich Dich nicht hätte!

Marco arbeitet als Mechaniker / Feinmechaniker in einer Fabrik, die Verbindungselemente herstellt, zumeist aus Edelstahl oder Titan. Und Marco ist Gitarrist der alten Schule und hatte schon vor langen Jahren nicht nur die Idee eines Trans-Tremolos auf „Bigsby“-Basis, sondern hatte diese tatsächlich auch auf einer Duesenberg "Carl Carlton" verwirklicht.

Ich war letztes Jahr wieder zu einer meiner Ideen aus dem Jahre 2017 zurückgekehrt, ein ebensolches Tremolo mit einer dicken Welle, die für jede Saite einen Einstich hat, um deren Auslenkung je nach Saitenstärke zu modifizieren (siehe hier im Kapitel 2017). Aber die Transifizierung war auch nach mehreren Prototypen noch nicht so exakt, wie ich mir das gewünscht hatte. Wie also bitte diese Einstichtiefen von E, A, D, G und H-Saite wirklich genau ermitteln, und dass es zumindest für Saiten 010 auf 050 und 010 aud 046 noch in einem 2-Tonbereich harmonisch klingt, wenn man den Hebel hoch oder runter drückt?

Und hier kam Marco ins Spiel, an den ich mich von damals noch erinnerte und nach kriminalistischer Telefonnummernsuche nun spontan anrief. Der hatte das „Projekt“ natürlich immer noch auf seiner Duese, im Prinzip dieselbe Technik wie die meine, aber das war es dann auch, keine weitere Kommerzialisierung seinerseits. Ich schilderte ihm meine Vorgaben wie Achsdurchmesser, Saitenstärken etc. und dieser geniale Feinmechanik-Freak erklärte mir, er hätte damals die Einstichtiefen wie auch immer ziemlich genau errechnet. Na ja, in solch einem Job bleibt die Mathematik unerlässlich, mir ist sie eher fremd.

So machte sich dieser geniale Marco nicht nur dran, alle Werte nach den Duesenberg-Vorgaben mit seinem System zu errechnen, sondern diese Welle auch auf der hochtechnisierten CNC-Firmen-Drehbank (Privat-Pfusch = außerhalb der Arbeitszeit) zu fertigen. Wir hatten ihm dazu eine weiße Duesenberg TV-Phonic überlassen und das Ergebnis war verblüffend. Wunderbare Tremolo-Harmonie innerhalb von über 4 Halbtönen, all das eingebaut in unser traditionelles Tremolagehäuse.

Und jetzt haben wir ein neues Projekt in Arbeit, das wirklich erste Wrap-Around-Tremolo. Mit Marcos Hilfe und Ideen wird das ein echtes Hammer-Tremolo!



Jetzt läuft dank Trump den Amis zwar der Dollar davon, aber sie dürfen weiterhin mit null Zoll ihre Gitarren etc. nach Europa exportieren, während auf unsere Gitarren dort 15% anfallen. Danke und Gratulation, liebe Ursula von der Leyen!

Asturien

Wie kriege ich denn bei dieser außergewöhnlichen Story den Bezug zur Gitarre hin? Wir waren ja nur wegen Hitze und touristischer Überfüllung aus Cádiz in unsere Wohnung nach Madrid und von da zumindest wegen der Hitze in Spaniens Norden nach Asturien geflohen. Asturien war zu dieser Zeit die einzige Provinz ohne Hitze- und Feueralarm, während große Teile Spaniens in Flammen standen, Waldbrände allerorten ohne Ende. In Madrid stand das Thermometer auf über 40° gegenüber 19° am Vormittag in diesem winzigen, hoch gelegenen Dorf in der Nähe von Gijón.
Immerhin, eine Duesenberg Fullerton Hollow  hatte ich dabei. Drei Wochen faul relaxen war angesagt, gelegentliche Ausflüge in der Gegend, viel Gitarrendesign am Computer, abends im Fernsehen Waldbrände gucken und so gut wie vergeblich nach aushaltbaren TV-Serien suchen. Verzweifelt haben wir uns zum dritten Mal an „The Boys" ergötzt. Und die spanische Serie „Sky Rojo" - äußerst schauenswert!


Und eine Erfahrung in einer kleinen Hafenbucht: Die Spanier sehen das mit Israel und Palestina viel krasser als die Deutschen. Und auch in den Medien kommt vieles auf den Tisch, was in Deutschland darunter gekehrt wird, z.B. dass Trump die Mauer zu Mexico schwarz streichen lassen will, damit sich per Sonnenaufhitzung die Leute, die da hoch klettern wollen, besser verbrennen können.


Bilbao - Iñaki Antón


Zurück zur „Gitarre"! Vor der Rückfahrt nach Madrid noch ein Abstecher nach Bilbao, unseren Freund Iñaki Antón besuchen, Gitarrist der Band Extremoduro, die bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2019 Superstars in Spanien und Südamerika waren. Und Iñaki ist stolzer Eigentümer einer ansehnlichen Menge von Duesenberg Gitarren.

Und Iñaki ist nicht nur ein exzellenter Gitarrist und Komponist, sondern auch ein großer Liebhaber des Fisches und der Meeresfrucht. So führte er uns am letzten Tag in eine äußerst spezielle Marisqueria.

Hineingetreten gelangt man direkt zu einem endlos breiten, verglasten Tresen, in dem alles, was man sich an Meeresgetier vorstellen kann, zur Auswahl liegt. Man bestellt das Gewünschte, bezahlt direkt und bekommt zum Mitnehmen nach draußen auf die Terrasse, von der man einen weiten Blick über die Küste und das aufgewühlte Meer hat, ein großes, schweres Weißbrot allererster Güte. 
Alsbald werden die ersten Köstlichkeiten aufgetischt, alles total frisch, reines, pures Material allererster Qualität.

Einzig nicht  aus dem Meer waren natürlich das Brot und ein Teller Tomaten von so kaum gehabter Farbintensität und Aroma. Ich komme ins Schwärmen und möchte Euch dieses Erlebnis nicht vorenthalten!

Aktualisationen!

Etwas anderes möchte ich Euch auch nicht vorenthalten. Ich lese nämlich gerade die Biografie des Mike Campbell, Gitarrist von Tom Petty, die mich äußerst inspiriert.

Auf meiner Website habe ich ja in den ersten Kapiteln bereits von meinen musikalischen Anfängen erzählt, aber da alles sehr, sehr komprimiert. Der Mike nun erzählt viel mehr über seine Anfänge des Gitarrenspiels, wehe Fingerkuppen, sonstige Schwierigkeiten, Drogen und erste Kontakte zu Mitmusikern. Das hatte ich ja alles auch, aber ich meine, es ist es auch wert, darüber detaillierter zu berichten.

Der Mike schreibt dazu in seiner Biografie auch ganz offen über seine Erlebnisse mit Drogen, Mädels, Abgedrehten etc. Und ich sehe und verstehe diese, meine Website hier genauso als die Biografie meines Lebens. Und die kann man als digitalen „Blog“ wesentlich anschaulicher publizieren, als davon auf Papier ein simples Buch zu drucken!

Und über dieser Lektüre fielen mir auf einmal lauter alte, noch nicht zu Papier (Mac-Book) gebrachte Geschichten ein, sodass ich mich beflissen fühlte, z.B. eine Story über eine knapp drei Wochen Drogen durchtränkte Sommerzeit in Amsterdam nieder zu schreiben. Diese habe ich in mein erstes Kapitel „erste Affinitäten“ eingefügt, möchte sie Euch aber hier im Lauf dieses schrecklichen Jahres 2025 nicht vorenthalten. Denn wer einmal die ersten Kapitel gelesen hat, wird da nicht unbedingt von Neuem reinschauen.

Auch unser Treffen mit Eddie Van Halen, 1982, kombiniert mit einer schöne Los Angeles LSD-Geschichte, die ich schon lange fertig hatte, die mir aber damals von meinen Jungs aus der Firma  „untersagt" wurden. Ich dürfte nicht solche Drogengeschichten mit unserer Firma in Verbindung bringe! Welch Quatsch! Das war halt die Zeit damals, als alle jede Art von Drogen zu sich nahmen, und die hat mit heute, 2025, (leider) nichts mehr zu tun.

Ab hier geht es los mit den alten Geschichten:1964

Ich bin – glaube ich - bis heute mit meinen über 70 Jahren immer noch „hyperaktiv“. Meine Eltern hat das bestimmt genervt, aber damals war das kein „Krankheitsbild“, bei dem man heutzutage den Kindern Pillen gibt, um deren Energie zu zügeln. Mir ist es von Anfang an auf den Geist gegangen, ungenützte Zeit zu vergeuden. Ich musste schon immer etwas Aktives tun, um den Tag hinter mich zu bringen, etwas tun und machen, was die Leere ausfüllte, etwas, was irgendeinen vermeintlichen Erfolg verzeichnen konnte im sonst sinnlosen Tagesablauf. Z. B. Urlaub an der Adriaküste: Meine Eltern lagen blöde am Strand auf ihren Sonnenliegen, um sich braun brennen zu lassen, und ich habe mich hinter die leere Fläche zwischen Strand und Hotel-Linie begeben, um Eidechsen zu fangen, von denen es da jede Menge gab. Die habe ich dann in einem Karton im Zug mitgenommen und zuhause in mein Terrarium gesetzt. So hatte das Leben wenigstens einen Sinn! Ich konnte einfach nicht NICHTS tun. Und so ist das bis heute geblieben. Und dann kam die Sache mit der Musik auf.

Musik war von Anfang an Trumpf für mich. Schon die ersten Kindelieder wie „Im Frühtau zu Berge“ hatten es mir angetan. Auch gab es ja noch „nichts anderes“. Schon mit vier Jahren lernte ich in einer Kindergruppe Blockflöte spielen. Na ja, Flöte, außer gut gespielte Querflöte, ist mir bis heute ein Dorn im Auge geblieben. Es sind nur dumme, unmoldulierbare Töne. Und die Spanier nennen einen Hippie-Typen, der mit Hund und Flöte an der Straße sitzt, sehr despektierlich „Perro-Flauta“. Eine Flöte hat einfach keinen musikalischen oder sonstwie esthetischen Wert! Man verschone uns damit!

Gerade umgezogen, kurz vor der Volksschule, hörte ich den älteren Bruder eines Mitbewohners und künftigen Schulkameraden auf einen Guitar-Banjo, spielen. Dieser wenn auch kurze Klang der sechs Saiten auf dem Resonanzfell hat mich sofort geflasht. Und ein anderer „größerer“ Bruder eines anderen Freundes spielte sogar Gitarre, als wäre es nichts. Das klang super und motivierend für mich, wobei ich erst wesentlich später darauf kam, dass der seine Gitarre „offen“ gestimmt hatte und so zumindest alle Dur-Akkorde ohne großen fingerlichen Aufwand zum Tönen brachte.

Zum Glück hatten meine Eltern immerhin erkannt, dass die Musik für mich eine nicht unwichtige Rolle spielte. Ein kurzes Intermezzo im Posaunenchor unserer evangelischen Kirche – Posaune fast so schlimm wie Flöte! Endlich bekam ich mit nunmehr 13 Jahren Gitarrenuntericht bei einem Privatlehrer. Eine Akustikgitarre wurde mir zugeteilt und ich erinnere mich bis heute an deren unangenehmen Geruch von kaltem Tabakrauch. Der Lehrer war halt Raucher wie die meisten Musiker bis heute. Sodala, die ersten Akkorde, wehe Fingerkuppen, die Saitenlage dieses Instruments war auch nicht gerade optimal. Aber so ist es für jeden, der mit dem Gitarre Spielen anfängt: Erstmal Schmerzen. Nach „Im Frühtau zu Berge“ (E,A & H) ging es alsbald zu „The house of the rising sun“. Wow, da war schon mal A-moll mit drin, dann C, D und F (gar als Barre´ gespielt)  und zum Abschluss E. Wenn man das konnte, hatte man schon eine Menge gelernt. Und die Fingerkupper verhärteten sich auch immer mehr. Schmerz beiseite!

Der allererste Kick:

Noch gerade vor den Beatles und den Stones der allererste Kick: Mitte der 60er lief im Fernsehen die Musikserie Nashville Stars On Tour. Zu den dort vertretenen Künstlern gehörten ein gewisses Anita Kerr Quartet, Bobby Bare, Jim Reeves und insbesondere Chet Atkins. Der spielte Instrumentals und bediente bisweilen sein Bigsby-Tremolo. Das hat mich voll geflasht. Nicht nur der Sound dieser elektrischen Gitarre an sich, sondern eben auch dieser Effekt des Tremolierens. Der Gitarrenuntericht war mittlerweile ausgelaufen. Es musste unbedingt eine eigene Gitarre her! Immerhin, meine Eltern tätigten eine eher geringfügige Investition, indem sie mir eine Wandergitarre der Marke Klira, Modell „Triumphator schenkten.

Und noch mal zurück in diese frühen Jahre: Aus meinem Transistorradio schnarrte auf einmal The Last Time von den Rolling Stones. Meine Eltern haben mich immer früh ins Bett geschickt. Also habe ich mein Radio im Wandschrank versteckt und zwischen den Bodendielen verborgen ein dünnes Kabel zu meinem Bett verlegt, sodass ich per Kopfhörer lange und unbemerkt Musik hören konnte. Das war das Allerbeste, die Zeit vor dem Einschlafen ergötzlich zu verbringen. Alsbald kamen die Doors mit Light My Fire oder nochmal die Stones mit Satisfaction, neuartige, fetzende Musik, weit über die damaligen Schlagergassenhauer, wie z.B. Schuld war nur der Bossanova von Manuela, einer hübschen, jungen Sängerin hinausging – ein elementarer Umbruch in meinem Leben. Alsbald konnte ich ein Telefunken Tonbandgerät mein Eigen nennen und habe damit all diese Klänge per Mikrofon aufgenommen.

Und ich spielte Gitarre auf der Triumphator, kurze Mensur, rot-burst. Zum Lernen erstmal ok. Barré war das neue Zauberwort, jeden Akkord in jeder beliebigen Lage, wenn man de Zeigefinger breit über das gesamte Griffbrett legte. Viel wichtiger war aber, sich die Akkorde favorisierter Songs heraus zu hören. Alsbald verinnerlichte ich das „geheime“ System „Tonika, Dominante und Subdominate“, was praktisch allen simplen Kompositionen zugrunde lag, z.B. A, D, E C, F, G! Und es gab ja noch viel mehr Variationen wie den A-moll bei „House of the rising sun“ oder von A auf G runter zu gehen bzw. von E auf D. Und poe á poe war ich in der Lage, mir all diese Akkorde diverser Songs selbst heraus zu hören, ein extrem wichtiger Schritt!

Und ich wollte auch diesen Tremolo-Effekt. Also fuhr ich mit dem Fahrrad zum „Musikhaus Schwartz“ und habe da den Einbau eines Tremolos bestellt. Der betagte Herr Schwartz hat bestimmt gedacht, dass „dieser junge Mensch da“ nicht ganz dicht ist, doch er hat es gemacht. Auf meiner Klira thronte plötzlich ein verchromtes, Jazzmaster-ähnliches Tremolo. Endlich war es mir möglich, wenigstens ein bisschen was von dem bereits erwähnten Chet Atkins nachzumachen.

Einen Tonabnehmer hatte ich noch nicht. Ich erinnere mich lediglich, dass ich das Mikrofon meines Telefunken-Tonbandgerätes in den Korpus über das Schallloch eingeführt habe und dann mit der Wiedergabe- und Aufnahmefunktion des Telefunken echt heiße Delay-Effekte erzeugen konnte. Sounds like Velvet Underground. Und schon bald kam auch der Framus-Pickup. Damit konnte man über das Tonbandgerät auch bisher ungeahnte Verzerrer-Effekte generiren. Mein Freund Norbert Requard baute mir dann den ersten Röhrenverstärker (18 Watt – EL84) und hat mir Pickup, Poti und Buchse verdrahtet. Damals hatte ich natürlich keine Ahnung von solchen Dingen. Dieser Verstärker ist dann aber des Öfteren ausgefallen, womit sich mein Freund den Spitznamen „Norbert Reklam“ einbrockte.

Die Mädels

Ich, verklemmt wie die meisten Jungs meiner Generation, hatte zumindest mitgekriegt, dass man als Musiker (der ich nun dringend werden wollte) bei den Mädels weitaus größere Chancen hatte. Schnell wurde mir klar: Die Musik und alles was damit zusammen hing, schien einem Tore zu anderen Welten  zu öffnen (und nicht nur zu den Mädels).

Und endlich war ich zum ersten Mal verknallt. Aber das Mädel wollte mich nicht, weil ich nix Erfahrung. Man wusste zwar irgendwas, aber nicht im Detail, und meine Mutter hatte mir lediglich erklärt, dass die Frau da eine Vertiefung zwischen den Beinen hat. Dann habe ich mich aufgeführt wie ein Stalker. Hat natürlich umso weniger genutzt, großes Unglück mit diesem Mädchen!

Petards Fan-Club

Einer aus unserer Klasse kam aus Marburg, wo sich die Gruppe „The Petards" (Die Knaller) mindestens als Lokalmatadoren hervortaten. Eine echt gute Band mit einem fulminanten Drummer, der mit seinem Double-Bass-Drum Set stets ein beeindruckendes Drum-Solo hinlegte, was man damals noch feierte, was mich aber alsbald genervt hat, Schlagzeug-Solos = vertane Zeit!. Jedenfalls haben wir mit einigen Mitbegeisterten den Petards-Fanclub gegründet. Welch Zeiten!

1967

So! Etwas Gitarre Spielen gelernt, des Singens war ich auch hinreichend in der Lage, totaler Fan von Steve Winwood (Spencer Davis Group), also jetzt bitte eine Band gründen!

Meine erste Band, „The Message", war bald beisammen und ich stieg um auf eine Egmond-Gitarre aus Holland, Sonderangebot des Musikhaus Brinkmann in Hannover. „Damit können Sie alles spielen!“ Eine Art „Offset“-Jazzmaster mit drei Pickups, Drehschalter zur Pickup-Wahl und Kunstlederbezug. Genau in der Zeit ging das los mit psychedelischer Musik und mit den Beatles kam die Sitar ins musikalische Geschehen.
Dieters Egmont
Und ich - wie die Mehrheit meiner Generation allerlei Drogen nicht abgeneigt - entwickelte so eine starke Affinität zu psychedelischer Musik, wie sie damals über Pink Floyd, Doors, Jefferson Airplane, Electric Prunes etc. über uns kam. So war auch meine erste kommerzielle Tätigkeit im Alter von 17 Jahren, vor der Schule und in Hannovers Altstadt Haschisch zu verkaufen. Das hielt aber nicht allzu lange an, und ich wechselte mental und musikalisch über zur Spencer Davis Group. Stevie Winwood - auch knapp 18 Jahre alt - , was für ein unglaublicher Sänger, Gitarrist, Pianist und Hammond Orgel Spieler! Dieser Mann war absolut genial, wechselte dann aber - todsicher auch unter heftigem Drogeneinfluss - etwas später ins Psychedelische mit seiner Band Traffic, wo meiner Meinung nach seine musikalischen Qualitäten etwas weniger zum Zuge kamen.


Dabei fällt mir noch ein, dass meine Mutter eines Tages bei mir eine Blechschachtel mit ca. 20 Gramm Haschisch entdeckte und mich sofort zwecks "Beratung" bei einem Nervenarzt angemeldet hat. Der hat mir den ganzen Unsinn in Sachen "gefährlicher Drogenkonsum" erzählt, was bei mir zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus ging.

Zeit meines Lebens waren mir aber nicht nur die Gitarren äußerst wichtig, sondern auch die Kocherei, bzw. Esserei. Meine Mutter (obwohl Berlinerin) war keine gute Köchin. Heiliger Joseph, wenn ich nur an den Fisch zurück denke, den sie auf den Tisch gebracht hat. Völlig zutode gekocht, trockene Eiweißfasern, die man in den Mund beförderte, daran rumkaute, bis sich im Rachenraum nur noch ein runder, harter Klops befand, den man einfach nicht mehr in die Speiseröhre schicken konnte. Oder dasselbe mit Leber! Eine auf den Punkt in Butter (am besten mit Salbei) gebratene Kalbsleber kann eine echte Delikatesse sein, aber wenn man die zu lange brät, wird sie zur Schuhsohle und absolut ungenießbar. Jedenfalls habe ich mich aus Unmut öfters in der Küche rumgetrieben. Meine ersten Aktivitäten waren Experimente mit Eierkuchen, mehr Mehl, weniger Mehl, das Eiweiß geschlagen und untergezogen, Backpulver beigemengt usw. Und wie man die Dinger am einfachsten von einer Seite auf die andere bewegt, dreifacher Salto Mortale in der Küche mit einigen Butter-Spritzern auf dem Boden.

Aber was hat meine blöde Mutter gedacht? „Mit dem Jungen stimmt was nicht! Wieso ist der dauernd in der Küche? Der muss wohl homosexuell sein!" Aber das war nur der Anfang. Ich nehme hier mal temporal voraus, dass das bald später los ging mit meinen ersten Freundinnen („aha, der Junge ist wohl doch nicht schwul!"). Die riefen dann natürlich mal an „Kann ich den Dieter sprechen?" Und die erste, von der sie ahnen konnte, dass ich da wohl reingesteckt hatte, nimmt sie sich vor und sagt der: „Mein Dieter, der hat so schwache Nerven. Das ist nicht gut für den, wenn Sie da zu viel Verkehr haben! Überfordern Sie den mal nicht!" Das muss man sich mal vorstellen, diese Impertinenz, diese Distanzlosigkeit, diese Ungeheuerlichkeit dieser Kriegs- und Vorkriegs-Generation! Bloß schnell weg von hier!

Ach ja, noch mal die Mädels. Was waren wir jung, 15, 16 oder so? Ca. um das Jahr 1968, noch viel zu jung und viel zu verklemmt. Man masturbierte nachts im Bett mit Schuldgefühlen oder mindestens in der Gewissheit, etwas verbotenes zu tun. Dann fing das an mit Feten bei irgendwem zuhause, sturmfreie Bude, oder jeden zweiten Samstag gab es im Clubhaus unseres Rudervereins am hannoverschen Maschsee Tanz-Parties. Plötzlich diese neu aufgekommene, uns aufkratzende Beatmusik - oder konnte man es teilweise schon Rockmusik nennen? Nights In White Satin oder A Whiter Shade of Pale waren stets die begehrten Auslöser, unsere Leiber beim Engtanzen an das jeweilige Mädchen zu drücken. Es kam zu ersten Knutschereien, die bei heftigem Reiben aneinander bis zur Ejakulation führen konnten. Welch erste Aufregung im erotischen Bereich!

An eine Situation erinnere ich mich bis heute: Wir, d.h. ich und mein Freund Herb waren irgendwo in eine sturmfreie Bude geladen worden, irgendwie verschlug es uns mit einem Mädchen in einen Nebenraum, wir drei allein. Ich erinnere nur noch, dass ihr Nachnahme Fittkau war, und das, weil dieser Nachnahme die Assoziation an Ficken und Kauen weckte. Herb, ich und sie auf einem Sofa geflätzt, und dieses Mädchen fing, während wir sie abwechselnd knutschten, an, die Reisverschlüsse unserer Jeans aufzuziehen und sich an dem was darunter verborgen war, zu schaffen zu machen. Das war eigentlich eine geile Situation. Dieses Mädel suchte echt das Abenteuer. Aber weder Herb noch ich waren fähig oder in der Lage, daraus etwas noch erotischeres zu entwickeln. Wir Deppen hätten es einfach beide richtig mit ihr treiben sollen. Zu solchen Dingen ist man halt erst im fortgeschritteneren Alter gekommen. Wir beide aber ob unserer verdammten Verklemmtheit durch die verdammte Erziehung unserer verdammten Eltern quasi paralysiert, zu nichts weiterem fähig. Verdammt! Aber das waren die Anfänge.

Zeitgleich hatte ich angefangen, heimlich zu rauchen. Nachts klemmte ich mich zwischen die Gardine und das geöffnete Fenster meines Jugendzimmers, schaute in die Nacht und hatte erstmals ein Gefühl von Freiheit, eine vage Gewissheit, dass ich wenigstens für einen Moment tun konnte, was ich wollte. Und das war der Punkt, mein Ziel: Ich wollte so bald wie möglich in der Lage sein, zu tun oder zu lassen, was ich wollte, keine Abhängigkeit mehr von Eltern, Schule, Kirche, Obrigkeit, was immer... Ich brauchte Gleichgesinnte!

1968 - Amsterdam

Es muss Mitte 1968 gewesen sein, in den Sommerferien meines letzten Schuljahrs vor dem Abi. Amsterdam war angesagt, alle oder zumindest alle Musikliebhaber und Haschischkonsumenten wollten da hin, ins „gelobte Hippie-Zentrum“. Ich natürlich auch! Von Hannover trampte ich in Richtung holländische Grenze und musste kurz davor feststellen, dass ich dummerweise meinen Ausweis zuhause gelassen hatte. Dazu befanden sich in meinem Rucksack ca. 25 Gramm Haschisch, bester Afghane, in Hannover zu einem guten Preis erworben. Das sollte für die nächsten Wochen meinen Lebensunterhalt sichern, denn viel Geld hatte ich nicht dabei.

Ganz klar, ohne Ausweis würden sie mich nicht über die Grenze lassen. Kurz vor Enschede bedankte ich mich bei dem freundlichen Menschen, der mich mitgenommen hatte und stieg aus. Nur Felder, Wiesen und Baumreihen in Sicht. Und irgendwo dahinten musste Holland sein. Ich wackelte bekleidet mit dem damals üblichen Bundeswehr-Parka und mit meiner Landkarte in den Händen über dieses flache Gelände und kam irgendwann an einen kleinen Bach, der anscheinend die Grenze markierte.

 

Verdammt, keine Brücke oder ähnliches zu sehen. Wieso sollte es auch Brücken über einen Grenzbach geben? Also musste ich mich überwinden, da durchzuwaten. Der Bach war nicht tief, enthielt aber kein klares Wasser, sondern nur einen dunkelbraunen, dünnen Schlamm. Ich zog Schuhe und Strümpfe aus, krempelte die Hosen hoch und begab mich hinein. Dabei rutschte ich plötzlich weg und dieser stinkende Schlamm heftete sich hoch an meine Hosenbeine und unten an den Parka. Ich stank wie Sau!

 

Nun tatsächlich in Holland angelangt schleppte ich mich wieder über Wiesen und Felder bis ins nächste Dorf, wo ich sofort die erste Gaststätte betrat und unbemerkt direkt zum Klo huschte. Da wusch ich, so gut es ging, diesen Schlamm von meinen Hosen, vom Parka und von den Beinen und schlich zumindest weniger stinkend hinaus und zur Haupstraße, wo ich gleich wieder den Daumen raus hielt. Die Holländer schienen nette, hilfsbereite Menschen zu sein, niemand schien sich von meinem verbliebenen Gestank zu stören, und peu á peu gelangte ich noch am selben Tag ins gelobte Amsterdamm.

 

Ich hatte gehört, dass es da diese „Sleep Inns“ gab, fragte einige Leute, denen ich auch gleich erfolgreich etwas Haschisch zum Kauf anbot, wo denn das nächste sei. Welch freundliche, soziale Aufenthaltsorte in diesem von Grachten durchzogenen Paradies! Da konnte man für ganz wenig Geld im Schlafsack auf einer Fußbodenmatte übernachten und es gab sogar Getränke und Snacks. „Dat kost je twee gulden tachtig in een dubbele plastic zak“ = Eine Toastscheibe mit Hagelschlag und eine Tasse Tee kostete 2 Gulden 80, doppelt eingetütet. Bei „hagelslag“ handelte es sich um kleine, bunte Streusel wie Schokoladenstreusel, nur eben nicht aus Schokolade.

In diesem Sleep Inn duschte ich, wechselte meine Klamotten und trug den Schlammkram samt Parka in eine Automatenwäscherei. Auch auf diesem Weg konnte ich wieder zwei Gramm Stoff unter die Freaks bringen. So war damals mein kreatives System, welches sich über Jahrzehnte weiter bewähren sollte: Man kauft etwas günstig ein, verkauft es mit korrektem Gewinn, von einem möglichst großen Anteil des Verkaufserlöses kauft man wieder noch mehr neu ein, und vom verbleibenden Anteil bestreitet man so gut es geht seinen Lebensunterhalt!

 

Ich verbrachte in Amsterdam fast drei Wochen, an die ich mich wegen stark bekifftem Kopfes im Detail nur noch wenig erinnern kann. Im Sleep Inn habe ich eines Nachts im Schlafsack ein sehr hübsches Mädchen liebgehabt, und von meinen Verkaufsüberschüssen bin ich fast täglich in ein China-Restaurant gegangen, habe Nasi Goreng oder Bami Goreng lustvoll verzehrt und dabei eher Tee als Bier getrunken. Im Milky Way (seinerzeit einer der angesagtesten Live-Clubs dort) habe ich ein Amon Düül-Konzert erlebt, welches man wirklich nur im voll zugedröhnten Kopf ertragen konnte. Und anderntags im legendären Paradiso spielten „Mighty Baby“, die es mir indes sehr angetan hatten.

Mighty Baby

Auf dem DAMM-Square habe ich mir bisweilen zum Herumdudeln von irgendwem eine Gitarre gegriffen. Und ich habe immer größere Mengen Haschisch gekauft, fast immer von Typen, die mit ihrem VW-Bus aus Marokko zurückkamen und aus versteckten Hohlräumen diese ovalen, ca. 20cm langen und 15mm starken, wohlriechenden grünen Fladen auf den Markt brachten.

 

In einem andern Sleep Inn musste ich aufs Klo und hatte leider meine Geldbörse mit allerlei Kleingeld auf meinem Schlafsack liegen lassen. Die war dann weg, schau, schau, die Freaks klauen im Zweifel auch! Und ich begann, mir etwas besorgt Gedanken über den Zustand meines Kopfes zu machen. Genug jetzt! So bin ich dann zwei Tage lang durch die Gassen und Grachten gewandert und habe meinen großen Marokko-Fladen komplett unter die Leute gebracht. Danach fuhr ich ohne Bundeswehr-Parka, aber mit einem guten Batzen Geld unter Mitnahme zweier kleiner marokkanischer Bongotrommeln mit dem Zug zurück nach Hannover, weder Drogen- noch Ausweiskontrolle. Glück gehabt!

 

Meinem amsterdamer Handelsgeschäft habe ich völlig entsagt und mich – siehe nächstes Kapitel – auf Kleintransporte und Entrümpelungen verlegt. Den Geschäftserlös habe ich in den Kauf eines alten Ford Transit investiert.

Aber nichts gegen Drogen! In vernünftigem Maße konsumiert können sie einem den Kopf auch sehr positiv öffnen, insbesondere wenn man der verklemmten Nachkriegsgeneration angehört.

1971-1972

Den großen Traum, als Musiker berühmt zu werden, hatte ich mir dann trotz gut verfügbarer Zeit bald abgeschminkt. Genau genommen, nachdem ich aus ewiger Geldknappheit kurz nach dem Abi im Herbst 1972 in Bremerhaven mit einigen Bandmitgliedern morgens um fünf bei einem Bananendampfer antreten musste, um Chicita-Kartons zu entladen – die gelben Bananen auf die Viehfutter-Palletten, die grünen zum weiteren Verkauf. Aus dem ursprünglich angepeilten Job in einem Ami-Club war nichts geworden. Dabei waren wir gar nicht schlecht – Soulmusik mit allerlei Billy-Preston-Nummern etc. 

Zudem war ich immer noch eher der „Rhythmusgitarrist“. Ich konnte einiges an Soli spielen, aber nie so brillant wie z.B. Eric Clapton oder Mick Taylor. Mir fehlte nicht nur die Schnelligkeit, sondern auch ein gekonntes Vibrato während des Bendens der Saiten. „Di,di, di,di,da,la,da“ in Achteltonschritten wollten mir nicht so einfach von der Hand gehen. Aber ich, grundsätzlich eher faul, übte trotzdem weiter.

Außerdem fand ich es keineswegs erstrebenswert, bekannte Songs von anderen Gruppen nachzuspielen. Sowas spielt man als Clown in einer „Cover-Band“, wird damit aber nie berühmt. Wenn schon, dann was Eigenes! Aber damit Erfolg zu haben, ist umso schwieriger.

Plötzlich feierte Udo Lindenberg mit Songs wie „Alles klar auf der Andrea Doria“ oder „Gerhard Gösebrecht“ etc. riesige und dazu äußerst beachtenswerte Erfolge. Dieser genial lässige Udo hatte es voll getroffen: geile Rockmusik mit deutschen Texten! Dabei waren mir deutsche Schlagertexte immer stets peinlich bis unaushaltbar vorgekommen. Und unsere deutsche Sprache in ein Rockgewand zu packen, schien vorher quasi unmöglich. Aber das entsprang bestimmt auch dem in unserer Nachkriegsgeneration tief verwurzelten Schuldgefühl aus der Hitler-Vergangenheit. Die Engländer und die Amis hatten es uns einfach vorgemacht, was Rock ist und wie die Sprache zu klingen hat.

Dabei haben bestimmt 98% der Musikkonsumenten praktisch kein Wort davon verstanden, was da auf Englisch gesungen wurde. Und wenn man mal bewusst die Texte einiger englischsprachiger Welthits unter die Lupe nimmt, kann man da eher nur kotzen. Das meiste: dummer, banaler Liebeskram, wie er auch bei uns auf Deutsch verzapft wurde, selbst von den hoch gelobten Beatles, die ich nie so richtig mochte. Und anspruchsvollere Songs von Bob Dylan oder den Stones hinterließen nur ihre Melodien und ein paar Phrasen, die keinem etwas vom tatsächlichen Text verständlich übermittelten. „Satisfaction“ – die meisten dachten wohl, das hätte was mit Masturbation zu tun. Jawoll, „frei wichsen!“ Und all das ist bis heute so und wird auch immer so bleiben! Musik war Trumpf, aber ihre Inhalte „egal“!

Aber in „Rock auf Deutsch“ sah ich eine Chance. Zurück in Hannover schrieb ich einige Songs wie „Hallo Herr Frankenstein, bau’n Sie mir ‘ne Frau“, „Ausgerechnet in der Heiligen Nacht hast Du’s mit ‘ner andern gebracht“ oder ein masochistischer Politessen-Song „Fräulein im blauen Dress, ich liebe Dich so sehr“. Alles aufgenommen mit einer 4-Kanal TEAK Bandmaschine. Als Musiker wirkten mit: Fargo Peter am Bass (damals Fargo), Werner Löhr (ex Scorpions Drummer) und Arndt Schulz (damals Harlis) an der Gitarre.

Hier bitte Dr. Frankenstein:

Dabei offenbarte sich, dass meine deutsche Gesangs-Artikulation leicht ins Lindenberg’sche geriet. Um meine Songs wirkungsvoller zu den Plattenfirmen zu schicken, ließ ich die sogar von dem hannöverschen Soul-Sänger Rüdiger Lange (Roger Lang) neu einsingen, der das voll gekonnt ohne Udo-Akzent rüberbrachte.

Gar nicht schlecht, alles. Sogar von der damaligen hamburger Plattenfirma TELDEC wurde mir Interesse signalisiert. Der verantwortliche Chef wurde aber leider kurz darauf geschasst, keine weiteren Fortgänge. Ansonsten nur solche Einheits-Rückschreiben „Im Rahmen unserer derzeitigen Produktionsplanung sehen wir leider blah, bla, bla ...“

Dabei wollte ich gar nicht als Künstler erscheinen, sondern nur meine Songs verkaufen, auf dass die von irgendeinem bekannten Sänger publiziert werden. Denn es gab und gibt immer noch Bedarf an Komponisten und Textern.

Aus diesem, meinem songschreiberischen Projekt sollte dann später in Würzburg meine Gruppe „Otto’s Ohrwurm“ und dann in Göttingen die Gruppe „Schulzrock“ entstehen. „Jetzt endlich in deutsche Sprache!“ Letzterer Spruch war adaptiert von der allerersten deutschen Musiker-Zeitschrift „Riebes Fachblatt“, aus der später „Das Fachblatt“ und dann „Gitarre & Bass“ entstehen sollten. Hans Riebesehl, ein Ex-Roadie, war der Herausgeber, der sich mit sehr informativen Beiträgen zur deutschen Rockmusik-Scene hervortat. Ein damals revolutionäres Blatt, in dem aber auch in der Anzeigen-Rubrik machistische Inhalte zu finden waren wie; „Groupies ständig zum Antesten gesucht!“ Damals lustig, heute Shit-Storm!

1982 – Rockinger USA – Tru Tune Tremolo, Bernard Ayling, LSD

Leider hatte auch Mister Floyd D. Rose nicht geschlafen, sondern seinerseits – unabhängig von uns – ein Feinstimmer-Tremolo entwickelt. Das kam uns auf einer Eröffnungsparty von Musicians Place „MP“, einem Musikgeschäft in Hannover, zu Ohren. Hiob, der Überbringer schlechter Nachrichten, hieß in diesem Falle Frank Untermayer und war Mitarbeiter der Firma Hamer. Und Hiob Frank legte nach: Kramer beabsichtigt, die Zusammenarbeit mit Rockinger einzustellen, um künftig nur noch mit Floyd Rose Geschäfte zu machen.“ Die Welt ist klein … Umgehend flogen Züli und ich nach New Jersey, USA, zu Kramer, um den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Die Kramers versuchten natürlich, alles zu dementieren, oder wenigstens kleinzureden. Aber per Zufall entdeckten wir an einer Pinwand einen Hinweis auf die anstehende Floyd-Offensive. Klingt alles wie ein Spionage-Thriller, ich weiß …

Zufall: Ebenfalls in New Jersey, und ausgerechnet in Asbury Park, direkt in der Nähe der Kramer-Factory ansässig, war ein angesagter Vintage-Guitar-Dealer namens Bernard Ayling, der auf der Frankfurter Messe einen Teil unseres Standes belegt hatte. Er sprach fließend Deutsch, weil er zwölf Jahre im Saarland als Sohn eines amerikanischen Besatzungssoldaten lebte. Den haben wir kurzerhand besucht, und schilderten ihm unsere Situation. Und siehe da,  er bot sofort begeistert an, den USA-Vertrieb für unsere Tremolos zu übernehmen.
Bernard Ayling
Immerhin hatten uns die Kramers eine Telefonnummer von Eddies Management in Los Angeles überlassen, sodass wir kurzerhand einen Flug an die Westküste antraten. 
Freeway Beach

Die einzige, wirklich Adresse, die wir in L.A. als Anlaufpunkt hatten, war eine Freundin unseres Bass-Spezialisten Henner Malecha, von dem ich schon berichtet hatte. Diese Angela „Angie" wohnte in einem wenn auch baufälligen, aber wunderschönen spanischen Haus in der Whitley Terrace auf den Hollywood Hills bei einem irgendwie gestrandeten Filmproduzenten. Also Micha und ich mit unserem Mietwagen da hin und geklingelt. Der Typ, der uns etwas verwirrt die Tür öffnete, musste wohl jener Produzent sein. Er bat uns höflich, in ein paar Stunden wieder zu kommen, da er gerade auf Acid sei, und dies nicht der rechte Moment. „Ok, ok, we'll come back later!" Wir also wieder runter nach Hollywood auf den Parkplatz von so einem Liquor Store. Da haben wir uns hingehängt, ein paar Tüten Chips und was weiß ich noch geholt und einfach nur die Leute beobachtet. Das hatte direkt schon was LSD-artiges, dieses Gewusel von hektischen Gestalten, ein paar völlig fertige Typen, dann ab und an ein Cabrio mit irgendwelchen Juppies, Drogendealern - eben typisch California. Dann haben wir eine kleine Rundfahrt gemacht und sind wieder hoch zur Whitley Terrace.

 

Dennis hieß er und war wohl halbwegs runter gekommen von seinem Trip. Und auch Angela war da, ganz scharfer blonder Zahn. Jawoll, im ersten Geschoss war ein freies Zimmer mit zwei Betten. Da konnten wir bleiben. Außerdem war man happy über unseren mitgebrachten Bierdosenvorrat, denn im Kühlschrank der beiden herrschte ziemliche Leere. Überhaupt schien Dennis finanziell aus dem letzten Loch zu pfeifen. Auf dem Rückweg kauften wir noch 'ne Ladung Lebensmittel und Getränke und machten es uns dann bei den beiden gemütlich. Ein Wahnsinnsblick über L.A. von der Terrasse, und insbesondere schwirrte dort ab und an ein Kolibri zu der eigens für ihn an einem Terrassen­pfosten angebrachten Trinkstation herein, stand fast lautlos, wunderschön exotisch in der Luft und saugte mit dem langen, dünnen Schnabel Wasser aus der gläsernen Röhre, wie ein großer Nacht­falter oder ein überdimensionales Tauben­schwänz­chen. Wo sieht man sonst schon mal 'nen Kolibri! Einfach wahnsinnig bizarr, diese kleinen Propellertiere.Whitley Terrasse
L.A. im Sommer: Es war nachts derart warm, dass man sich nicht mal zudecken brauchte. Am nächsten Tag machten wir alle zusammen eine kleine Rundfahrt, die irgendwo weiter oben in den Bergen zu einer Grillparty führte. Da ließen wir es uns gut gehen, um am späten Nachmittag zurück ins spanische Haus zu fahren. Dennis war für einen Moment verschwunden. Alsbald kam er wieder, öffnete seine rechte Hand, und wir blickten auf vier quadratische LSD-Löschpapierchen, wow!

Eieiei, seit Jahren hatte ich überhaupt keine Drogen mehr eingenommen! Und mein letzter Acid-Trip etwa im Jahr 1972 war eher ungut gewesen. Aber egal! Ok, ok, rein damit und unter die Zunge, mal sehen was passiert! Wir tranken ein paar Biere, und irgendwann fing das an. Ich blickte von oben auf die vom lauen Wind gewiegten Wipfel zweier weiter unterhalb des Hauses gepflanzten Eukalyptusbäume, und von einem Moment zum anderen meinte ich, die Blätter nicht mehr richtig fokussieren zu können. Aber es war anders, mehr als würden sie von hell zu dunkel changieren. Und dann bekam der Rauch meiner Winston Zigarette eine ungeheure Plastizität und ich sagte zu den dreien: „Schaut mal, der Rauch, welch ungeheure Plastizität!" Das löste bei allen sofort einen extremen Lachanfall aus. Das LSD tat seine Wirkung, dieser Zustand, auf einmal ist er da, ohne daß man den Zeitpunkt seines Eintritts noch hätte zurückdefinieren können. Die Selektionsfähigkeit des Hirns wird weitgehend ausgeschaltet, jegliches Geschehen wird nicht nur aufgenommen, sondern auch intensivst verarbeitet. Man kann nicht mehr den Blick einfach schweifen lassen, aus den unwichtigsten Dingen entstehen aufwendige  Assoziationen, selbst völlig belanglose Sätze oder Begebenheiten transzendieren in einen neuen Sinngehalt. Dabei wird alles dem jeweiligen Gemütszustand entsprechend verarbeitet, d.h. im Prinzip fühlt man sich in gleicher Weise gut oder schlecht, wie wenn man nichts genommen hat. Ist man guter Dinge, so erscheint eben auf Acid alles absolut optimal, ist die Grundstimmung schlecht, so ist eben alles ganz, ganz schlecht. Horrortrips mit übelsten Angstzuständen und womöglich bleibenden Schäden können die Folge sein.

Eigentlich sollte man sich auf LSD nicht in unkalkulierbare Situationen begeben. Aber Dennis schlug vor, unbedingt zum Griffit-Observatorium rauf zu fahren. Da machten sie Laser-Shows in der Kuppel. Nun, wir waren zwar ganz schön durcheinander, aber die Realität war noch real - um es mal tripmäßig zu formulieren. Ich konzentrierte mich weiter ein wenig auf die tief unten pulsierenden Eukalyptusblätter, dann machten wir uns auf zum Auto, Dennis fuhr und ich beobachtete fasziniert die Lichter der Stadt. Alsbald bogen wir ein in eine gewundene Allee mit Platanenbäumen, die nach oben zur Sternwarte führte. Eieiei, die Rinden dieser Bäume, das war wie Spiegel-Reflexe, dieses Hell und Dunkel, alles als führe man durch einen Tunnel mit seitlicher Video-Animation. Endlich landeten wir oben auf einem Parkplatz und spazierten von da hoch zur Sternwarte, wo diese unglaublich lange Schlange vor der Eintrittskasse war. Aber weiterhin egal. Wir reihten uns ein, quaselten, lachten wie irre und beobachteten das Geschehen. Tausend Leute am Rumwuseln, es quoll heraus und herein aus der Schlange, von links nach rechts, von rechts nach links, changierende Schatten. Da kreierte ich dann diesen Trip-Spruch: „Also, so hat jede Schlange ihre Ordnung!"

Auf LSD dauert alles weitaus länger als nicht auf LSD. Aber irgendwann, nach wundersamen Zeiträumen waren wir dann an der Reihe mit dem Ticketkauf und konnten endlich die heilige Kuppel der Sternwarte betreten. Rückblickend muss ich sagen, dass das ohne Löschblatt alles vielleicht gar nicht so toll gewesen wäre, zumal in einem Sperrgang einige Meter vor uns ein Cop mit geladener MG stand und ordnungsmächtig in die Menge schaute. Aber irgendwann ging dann das Spektakel los. Zu Toto's „Rosanna" schraubten sich farbenprächtige Laser-Gebilde in die Kuppel des Observatoriums, Farben voll da, wir waren fasziniert. Die akustische Wahrnehmung intensiviert sich ungemein in solch riesigen Gewölben.

Irgendwann nach Ewigkeiten war die Show vorbei und wir machten uns auf nach draußen. Auf Acid verliert man ja nicht seine Sozialisation - im Gegenteil sogar! Aber dieses „sich Räume welcher Art auch immer mit anderen zu teilen" - in diesem Fall mit knapp tausend hauptsächlich Amis, die hier rauf zum Laser-Gucken gekommen waren und sich nun wieder auf dem Außengelände verteilten bzw. in Pulks Richtung Parkplätze verschwanden - sowas ist einfach problematischer als wenn man nicht auf Droge ist. Könnten die was davon merken, dass man was genommen hat? Oder was tun, wenn man da mit irgendeinem Idioten aneinander gerät? Aber, ok, ok, wir waren ja alle vier gut erzogene Leute. Nachdem wir noch einige aufwendige Wanderungen direkt um das Observatorium mit optimalem L.A.-Blick getätigt hatten, schlingerten wir zurück zum Auto.

Türen auf, ich ließ mich auf den Rücksitz fallen. Das Sitzgefühl war irgendwie Scheiße. Ich griff mit den Fingern neben mich und gewahrte plötzlich einen Haufen kleine Glassplitter. Verdammt, Irgendwelche verpissten Straßen-Gang-Kriminellen hatten eine Scheibe unserer Limousine eingeschlagen. Ich sprang verwirrt aus dem Wagen und klärte die anderen drei über die Sachlage auf. Dennis als Viel-Trip-Nehmer schien die Situation als erster zu überblicken. „Something must be missing!" Klar, ohne Grund hatten die nicht unser Auto aufgebrochen. Und dann fiel es mir ein, Scheiße! Leider hatten wir in unseren wirren Köpfen vergessen, dass unsere Kameratasche very best einsehbar auf dem Rücksitz lag. Aber das waren doch irdische Dinge, völlig egal Unsere Kameratasche! „They wanted the camera!", bestätigte Dennis, als hätte er den Stein der Weisen gefunden, und wiederholte das mehrfach wie besessen. Das war echt ärgerlich, nicht nur die schöne Spiegelreflexkamera war weg, sondern auch einige Rollen Negative, die wir an der Ostküste geschossen hatte. Zum Glück (siehe positive Schwingungen) hatte ich den letzten Film mit den „Eddie-Fotos" wie in einer Vorahnung in meinen Reisekoffer deponiert. Also letztlich, alles gar nicht so schlimm.

Das Acid war über dieser Sache ein wenig in den Hintergrund getreten, baute sich nun aber erneut auf. Wir palaverten weiter über das Thema und gerieten nach kürzester Zeit in neue, positive Schwingungen. Das ging soweit, dass wir uns in die Idee hineinsteigerten, dass Dennis über diese Sache einen Superfilm drehen könnte, das Drehbuch quasi schon stand, und er so zu neuem, ungeahnten Hollywood-Erfolg kommen würde. Na ja, am nächsten Tag sind wir zur Polizei, haben eine Anzeige aufgegeben, und später - zurück in good old Germany - haben wir sogar von der Versicherung unsere Kamera ersetzt bekommen.

Der große USA Irrtum!

Ich dachte, da erschießen sie nur die Demokraten. Jetzt killen sie aber auch die Faschisten. Was für ein Land!

Fargo Peter

Und wer auf skurille Geschichten aus dem Musikbusiness steht, sollte unbedingt dieses wunderbare, dritte Buch des Peter Knorn (Fargo-Peter: Bassist bei Fargo und Victory) erwerben. Das macht echt Spaß!



Jetzt endlich in deutsche Sprache!

Und Fargo Peter hatte 1991 vier meiner deutschsprachigen Songs, die alle Ende der 70er Jahre entstanden sind, im Staccato Studio Hannover endlich mal amtlich aufnehmen lassen und zwar mit Thomas Kretschmer (noch nicht "Carola") an der Gitarre. Ihr wisst: Thomas war langjähriger Gitarrist im Lindenberg Panikorchester! Dazu Gitarrist Arndt Schulz, Werner Löhr (ex Scorpions Drummer und ein „Muffi" (Horst Günter Jünemann) am Bass. Der Sänger: Rüdiger Lange „Roger Lang" hat es echt soulig rausgeshouted, viel geiler, als ich das damals gekonnt hätte!

Hier bitte:

Rock'&'Roll Stars
   
Wiskey, Wein & Aneliese

Der große Weltenkrach

Auf Wiedersehn!



Guitar Summit


Joey and David Landreth

Das war wieder absolut super! Wir hatten den besten Stand und eine Menge Neues zu bieten. Bei göldo diverse neue Bender und Tremolos, bei Duesenberg der Chris Chaney Bass (AC/DC), als Neuauflage der 1996er Starplayer die Starplayer CBR, für die von mir stark verehrten und dauernd anwesenden Brothers Landreth ein Bass und eine Spezial-Paloma mit Goldfoil Pickups, die Tom Bukowac „Session Man“ TV und die neue Paul Franklin Lap Steel


https://www.youtube.com/watch?v=KHYUQ3zoLuk

https://www.youtube.com/watch?v=dier66QZfy4

Man kann nur hoffen, dass dieser Event alsbald die NAMM-Show ablösen wird. Denn wer möchte heute noch freiwillig in die USA reisen? Mich meinerseits würden sie direkt am Flughafen in Handschellen legen und in eins ihrer Internierungslager stecken.

Ach ja, die Gewinner des diesjährigen Summit waren nicht nur wir, sondern insbesondere Claudia und Claudio Pagelli mit ihrer "Rio" Gitarre. Unglaubliche Schönheit, unglaubliche Details!

Tito & Tarantula

Tito Larriva, jeder sollte ihn kennen, den Sänger der Vampir-Band in „From Dusk Till Dawn“, dem spektakulären Thriller von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino aus dem Jahr 1996. Tito, der in jedem der Rodriguez-Filme den Tod findet, aber mit seiner Band Tito & Tarantula seitdem vornehmlich in Europa am Touren ist, kam gerade zu Besuch in Madrid und wir hatten einen wunderbaren Abend mit diesem Super-Sympath und seiner brillanten Frau Janet.

In den USA sind leider weder Tito noch Rodriguez sonderlich bekannt, während sie bei uns Kultstatus haben. Ersteres mag an mangelnder Bildung, wie auch am schlechten Geschmack der Amis liegen. Sogar geniale Johnny Depp Filme wie Dead Man kennt einfach kaum ein Ami. Sie kennen ihn nur seit seiner Präsenz als Piratenkapitän. So beschränkt ist die amerikanische „Welt“!    

 

Titos Frau ist gebürtige US-Bürgerin mit mexikanischer Mutter, er jedoch lebt als Mexikaner seit 50 Jahren in den USA, hat allerlei wichtige Papiere, aber einiges fehlt ihm, was vermeiden könnte,  nun unter Trumps Herrschaft als unliebsamer Ausländer aus den USA ausgewiesen zu werden. Resultat: urplötzlich ein Leben in Angst und Sorge!

 

Tito und Janet sprechen natürlich  von Geburt an spanisch. Welche Idee liegt also näher als auszuwandern? Und wegen der Sprache am besten nach Spanien umziehen! Von hier kann Tito all seine Tourneen organisieren und durchziehen, das Equipment seiner Band lagert sowieso in Germany und wir (Duesenberg) statten ihn seit Jahren mit allen Instrumenten aus, wobei sein englischer Gitarrist seit 2012 ein Marcus Praed aus Osnabrück ist.

 

So sind die beiden genau jetzt im September auf der Suche nach der geeignetsten Stadt in Spanien für ihren weiteren Verbleib. Ich schätze, Madrid wird der Treffer sein.

Formentera (Guitars)


Immer noch fast genauso paradiesisch schön wie damals 1988, als ich auf dieser kleinen Insel mit Thomas Stratmann die Gitarrenbauschule gegründet habe.
Obwohl Flugreisen heutzutage eine kontinuierliche Erniedrigung darstellen, sind wir nach 6 Jahren Abstinenz mal wieder dahin für ein Wöchlein. Eckehard "Ekki" Hoffmann betreibt mit seinen 73 Jahren immer noch Formentera Guitars, hatte gerade einen Kurs am Laufen und lernt derzeit einen neuen Partner an. Nur der Musikgeschmack und das Niveau sowie die gute Erziehung der Mitmenschen ist, wie überall auf dieser Welt; auf dem Weg in den Abgrund.
Aber die Spanier sind dank ihrer Fähigkeit des Mitfühlens voll "Pro Palestina"! Eine wirkungsvolle Manifestation mit Luftalarm-Audio auf dem Kirchplatz von San Francisco:

Mehr delikate Formentera-Kleinigkeiten hier:
https://www.dieter-goelsdorf.de/de/places/2015-10-angst-schrecken-im-acapulco.html