2017 - TV-Phonic, Neutrola, '54-Tunamatic, Cádiz



NAMM

Großer Erfolg mit der „Paloma“, die in diesem Jahr zu unserem bestverkauften Modell werden sollte.


Imperial Ball College Concert


Butch Walker

Ein in Kalifornien äußerst angesagter Musiker mit extremer Energie. Und wie schön: Auf seiner Paloma prangte ein Sticker "NOT MY PRESIDENT"

Raimundo Amador

Die NAMM-Besucher haben große Augen und Ohren gekriegt, als sie wahrnahmen, was dieser Typ da auf der Gitarre vollbringt. Dabei war Raimundos eigentlicher Job, auf der Messe die Klassik-Gitarren eines spanischen Herstellers aus der Nähe von Toledo vorzuführen.

Nathans Showroom

Eine respektable Kollektion unserer Gitarren in Fullerton.

Mal wieder im Heroes, in der Mitte Jim Crouch, der Johnny Depps Tattoos vektorisiert hatte und außerdem ein guter Barkeeper ist.

Starplayer TV Phonic

Wow, ein Schmuckstück durch und durch: Radiator-Tremolo, unsere bewährten Standard-Pickups in diesen neuen Gehäusen mit einem zarten Drahtgitter über den Spulen und der Wahlschalter im Cutaway-Horn. Welch Eleganz!


Julia

Hier endlich das leicht Wandré angelehnte Design, als Modellname der Name meiner Tochter. Hierfür habe ich die Split/King-Humbucker entwickelt. Im Pickup-Gehäuse verbergen sich eine PAF-artige und eine Strat-artige Spule, die ich mit einem kleinen Trick dazu brachte, trotz unterschiedlicher Wicklungsdaten im Humbucker-Modus nicht zu brummen. Schaltet man auf Single-Coil-Modus, so hat man einen total authentischen Fender-Sound. Im Humbucker-Modus klingen sie richtig fett und noch einen Tick offener als ein PAF. Dazu hat die Julia einen "Direct-Output-Switch", der den vollen Steg-Humbucker-Sound an allen Kontrollen vorbei direkt auf die Buchse legt.


Hier ein kleiner Soundcheck der ersten Split/King-Pickups. Man achte auf die Authenzität der Fender-Sounds!
 

Publicity

Ein Freund von Ingo betreibt ein Fuhrunternehmen und hatte angeboten, seine Sattelschlepper als Werbefläche zur Verfügung zu stellen. Gesagt, getan!

Sevilla, April, Semana Santa

Das ist echt ein Spektakel. Wir waren bei Palomas Freundin Maria José, die eine Dachwohnung innehat, von der man das Geschehen bestens beobachten kann. Da schleppen die Gruppen diverser Stadtteile ihre Heiligen auf einem riesigen Podest durch die Straßen. Darunter sind etwa zwanzig Mann, die das hochstemmen und vorwärts bewegen. Ich als Ketzer habe da dieses kleine Video gedreht und direkt besprochen.


Der neue Fräsmotor

Der Motor meiner Schanbacher & Ebner-Oberfräse war ein Riesentrum mit einer doppelten Riemenübersetzung, um auf hohe Drehzahlen zu kommen. Der machte aber auch einen Höllenlärm. So habe ich mir kurzerhand einen modernen italienischen Oberfräsmotor mit 18.000 Touren bestellt und den stattdessen an der Maschine befestigt. Dieses Gerät läuft dermaßen perfekt, dass man damit sogar freihändig, also ohne Schablonen, arbeiten kann.

Parts

Dieses Jahr rappelte es nur so von neuen Guitar-Parts.

Duesenberg open tuners

Wow, meines Wissens die welt-ersten offenen Mechaniken mit Zentralbefestigung samt Schraubhülse für 10mm Bohrungen in der Kopfplatte. Schöner geht's wohl kaum!


KLUSON montieren in Kopfplatten-Bohrungen von 10mm Durchmesser

Was tun, wenn man eine Gitarre, die am Headstock die großen Bohrungen für moderne, gekapselte Mechaniken hat, mit Vintage Tunern versehen möchte, deren Schaft ja nur 6 bis 6,3mm misst und die von oben eine Bohrung von ca. 8mm für die Führungshülsen benötigt. Wir hatten schon vor Jahren Führungshülsen entwickelt, die oben denselben Kragen wie KLUSON-Hülsen hatten, aber nach unten hin einen Durchmesser von 10mm aufwiesen. Das war aber in Sachen Zentrierung immer noch eine wackelige Angelegenheit auf der Kopfplatten-Unterseite. Also erdachte ich mir Hülsen von 10mm Durchmesser, die von der Kopfplattenrückseite her eingeführt werden, um den Kluson-Schaft aufzunehmen. Die bekamen noch eine kleine horizontale Aussparung, um nicht mit den Laschen, die die KLUSON-Deckel mit dem Untergehäuse verbinden, ins Gehege zu kommen.

Außerdem hatten wir endlich unsere eigenen DROP-STOP Gurthalter, die man in unsere und andere Endpins einklicken konnte. Die haben ein längeres und engeres Gewinde als die von Schaller, sodass man sie einfacher in den Gitarrengurt einführen konnte.

Parts & Parts ...


Mini-Toggles

Ich hasse ja seit jeher Minischalter. Diese Winzlinge haben m. A. nach auf einer Gitarre nichts zu suchen. Also haben wir uns welche machen lassen, die denselben Unterbau haben, aber oben die soliden Abmessungen eines Toggle-Switches samt 12er Gewinde und dickem Hebelknopf. Und auch gleich einen ON-OFF-Schalter mit einer Ebene mehr, die beim Umschalten zusätzliche Funktionen erlaubt.

Und eine Niederdruckrolle, die in den Stop-Tailpiece-Gewinden montiert werden kann, wenn man ein Trem-System im „Horse-shoe“-Stil auf einer Gibson Solidbody installieren möchte, ohne dass man da vier Löcher in die Decke bohren muss. Größere Trem-Systeme mit Andruckrolle sitzen zudem zu nahe an der Brücke, was Probleme wie ineffektives Tremolieren und übermäßiges Saitenreißen verursachen kann. Der Downholder ermöglicht nun die Zargen-Montage eines Trem-Systems ohne Andruckrolle, wobei er die Saiten mit dem richtigen, justierbaren Druck auf das Niveau der Brücke bringt.

Neutrola Tremolo


Unser „Tremola“, sowie das Radiator-Tremolo haben ja ein sehr Duesenberg-spezifisches "corporate Design". Mit der Idee im Hinterkopf, diese beiden nicht mehr separat zu verkaufen, haben wir ein etwas neutraleres Design ohne jede Dreistufigkeit erdacht. Tremolos, die man getrost anderen Gitarrenfirmen und Gitarrenbauern anbieten kann.

Shortscale-Solidbody Bass

Ein Modell, welches wir erst Jahre später auf den Markt gebracht haben.

Birdita - ein Entwurf ...

Acoustic Guitar mit Tremolo

Erfunden, aber noch nicht umgesetzt ...

Variomatic 3-D Tunamatic Bridge

Von unserem damaligen Agenten Bernard Ayling, der ja nicht nur unsere Tremolos in den USA unter die Leute gebracht hatte, sondern auch ein ausgefuchster Vintage-Dealer war, bekamen wir eine interessante Information in Sachen "Tunamatic Bridge":

Bernard wusste aus ziemlich sicherer Quelle zu berichten, dass die Tune-o-Matic Bridge des Ted McCarty 1954 – ehe sie produziert und auf den Markt kam – noch anders war. Er soll nämlich, bevor er diese rappelnde Federspange erfand, die Sättelchen mit ganz simplen, konischen Spiralfederchen ausgestattet haben. Die Spange war dann aber viel günstiger in der Herstellung als die sechs Federn, und die

Sättelchen waren durch diese nun nach oben "aufgefeilten" ehemaligen Bohrungen viel schneller montierbar. Es ist nicht mehr zu verifizieren, ob die sechs Schrauben zur Oktav-Verstellung auch auf der den Schraubenköpfen gegenüberliegenden Seite in das Gehäuse führten. Wenn dem so war, war diese Konstruktion immer noch nicht perfekt, denn so liegt jedes Sättelchen auf vier Punkten auf – auf den beiden Schraubenenden und auf den beiden seitlichen "Schultern". Kippeln und rappeln vorprogrammiert!

Doch wir haben das Gute dieser alten Idee in die Tat umgesetzt und zudem – keiner weiß, ob der Ted es auch schon so hatte – die Oktav-Schrauben nur so lang gemacht, dass sie gerade nicht gegenüber in das Gehäuse greifen. So liegt jedes Sättelchen nur auf drei Punkten auf – die absolut sichere Konstruktion, um ein Kippeln und Rappeln zu vermeiden und es den Saiten zu ermöglichen, einen fest artikulierten, sustainreichen Sound zu produzieren.

Weiteres, unsichtbares Feature: eine der beiden 4mm Bohrungen für die Höhenverstellgewinde hat unterwärts ein Längsloch, sodass sich unsere Ultra-Vintage- Brücke verschiedenen Spacings anpasst. Und unsere Sättelchen sind aus rostfreiem Edelstahl – bestens für den Sound und gegen Saiten-Reißen!

Hardware Stresser

Um zu testen, ob sich die Oktavschrauben durch Vibrationen verstellen könnten, habe ich mir diese Malträtierungs-Maschinerie erdacht. Seht selbst!

Ergebnis: Kein Problem!

Easy Access bis zum letzten Bund

Das sollte auch erst Jahre später in die Tat umgesetzt werden ...

Heinz Rebellius

Im Herbst fing Heinz Rebellius, der schon vorher als freier Mitarbeiter für uns tätig gewesen war, bei uns als fester Mitarbeiter an. Heinz kümmerte sich um Kundenanfragen und Produkte. Eine super Unterstützung für unser Team!

Guitar Summit

Immerhin eine Mannheimer Alternative zur Frankfurter Messe im dortigen Beethoven-Haus. Heinz war auch auf unserem Stand zugegen. Ich meinerseits blieb fern, weil ich  – wie man sehen wird – wichtige Dinge in Südspanien zu erledigen hatte.


Claudio und Claudia Pagelli in Madrid


Jawoll, diese beiden begnadeten Designer auf Madrid-Besuch. Nette Tage mit denen. Und gewisse "wandröse" Neigungen sind da auch vorhanden!

Paul Carrack in Madrid


Jawoll, ein fantastisches Konzert dieses  genialen Musiker im Apollo-Theatro

Trans Trem

Weitere waghalsige Experimente mit dem Trans Trem. Leider fehlte der konkrete Nullpunkt.
Aber schon heiß, dieser Effekt. Hört selbst!

more folks

Cádiz

Durch unsere diversen Aufenthalte im Haus des Gran Wyoming "Chechu" in Zahara de las Atunes, sind wir auch öfter mal die 80km nach Cádiz gedüst. Dieses Städtchen ist ein Traum. Klein, aber total urban, samt Universität und einem fantastischen Fisch- und Meeresfrüchte-Markt. 3000 Jahre alt, die älteste Stadt Europas. Viel maurischer Einfluss, enge Gassen von Orangenbäumen gesäumt, wunderschöne Plazas, einfach ein Traum! Beim dritten Mal haben wir uns entschlossen: Wir suchen uns hier ein Haus!

Die Suche hat einige Zeit in Anspruch genommen, diverse Termine mit Immobilien-Maklern, Besichtigungen von unnützen Objekten, aber irgendwann haben wir es dann gefunden.

Praktisch eine Ruine. Die Häuser hier haben bauartgemäß immer einen Patio (Innenhof) in der Mitte, dessen Dach-Oberseite verglast ist, damit Licht und Luft hineinströmen können. Die Vorbesitzer, die vor über zehn Jahren dieses Haus verlassen hatten, hatten diesen Patio auf beiden Etagen mit Glasbausteinen geschlossen, um mehr Platz zu gewinnen. All dies war jedoch vom Einsturz bedroht und schon mit stählernen Stützen vor dem Einbrechen gesichert worden.

Das Haus haben wir über den Bauherrn gefunden, der dann mit unseren Designvorschlägen und mit Hilfe eines Architekten auch die Renovierung durchführte. Das war ein echt aufwendiges Projekt. Als Erstes haben sie die Decke des Untergeschosses herausnehmen müssen, weil die horizontalen Trägerbalken total morsch waren. Da stand man unten wie in einem Kirchengewölbe. Danach wurde das Dach demontiert und neu aufgebaut. Und natürlich haben wir reichlich nicht tragende Wände einreißen lassen, weil wir eine eher offene Optik haben wollten. So auch die marode Treppe, die bis ins zweite Geschoss führte, welches zum Großteil Wohnraum und eine 20 Quadratmeter große Terrasse beinhaltete.

In Madrid haben wir natürlich erstmal unsere Arbeitswohnung behalten und sind öfters nach Cádiz gefahren (650km), um die Bauarbeiten zu inspizieren.
Die Bauarbeiten sollten mehr als zwei Jahre andauern. Und im Jahre 2020, zu Zeiten des Corona-Virus, konnte sich dieses respektable Haus voll amortisieren, wobei Cádiz die spanische Stadt mit der geringsten Quote an Infizierten in ganz Spanien war. Der Seewind bläst das Virus hinfort!

MADINTER - Madrid

Da gibt es doch ca. 25km von Madrid entfernt diese super professionelle Holzfirma, die über eigene Sägewerke in Nigeria und Indien verfügt und gerade im Zuge des kuriosen Palisanderverbots für die Firma Fender palettenweise Pao- Ferro-Griffbretter zum Versand brachten.

John Jagger & Javier Vargas

Eine etwas schräge Geschichte. Beide haben ihren Wohnsitz auf Ibiza, und Vargas hatte per Foto avisiert, er käme mit dem Sohn des Mick Jagger vorbei. Dieser John singt auch und spielt ein wenig Gitarre, und Vargas wollte für den bei mir eine E-Gitarre ergattern – bitte gratis. Den habe ich natürlich auflaufen lassen, aber wir haben schön parliert und zu Abend gegessen, wobei ich natürlich gegenüber John auch erwähnt habe, dass ich seinen Onkel kenne. Dann sind sie wieder weg – ohne Gitarre. Im Nachhinein kam Paloma der Gedanke, dass Mick Jagger doch gar keinen Sohn mit Namen John hätte. Wir also gegoogelt und rausgefunden, dass dieser John der Sohn meines alten Freundes Chris Jagger ist. Der "Onkel" ist der Mick! Na ja, mit der Wahrheit wirds halt nicht immer ganz genau genommen.

Los Dooros - voll in Action!



Ach, was waren wir für ne klasse Band. Und stolz bin ich auf meine Version von "The End". Dieser, einer der besten Songs der Doors (siehe "Apokalypse Now")  ist ja im Original derart psychedelisch und speziell, dass es schon eher peinlich wäre, den in ähnlicher Weise zu interpretieren.  Also habe ich mir die Struktur vorgenommen und daraus ein aggressives, höchst rockiges Werk kreiert. Seht und hört selbst!

The End

Love Her Madly

Hier noch einer, "Love Her Madly", pures Power. Auf Spanisch erzähle ich am Anfang, dass die Textidee vom Doors Drummer John Densmore kam, der dauernd Stress mit seiner Liebsten hatte. Die verließ ihn andauernd, und das letzte, was er jedes Mal sehen muste, war ihr wunderhübscher Arsch, wenn sie sie durch die Tür entschwand.
 

Der Bierdosen-Quetscher

Zum Schluss noch eine nette Erfindung, wie ich sie liebe.  Ein Presswerkzeug, mit dem man Getränkedosen zusammenstauchen kann, damit sie weniger Platz im Recycling-Müll wegnehmen. Wenn man den schwarzen Hebel nach vorne zieht, fährt das weiße Oberteil nach unter und zerquetscht die Dose. Nicht zu empfehlen in Deutschland. Da gibt’s Pfandgeld nur bei intakten Dosen.