Meine enthusiastischen Trip Advisor Kritiken



Im Trip Advisor schreibe ich nur, wenn ich etwas als ganz klasse oder als ganz schlecht befinde! Und das unter dem Pseudonym "Fred G". Natürlich haben weder Fred noch ich einen lukullischen Auftrag, auf den die Welt nur wartet, und die Geschmäcker sind nun mal verschieden – nicht jedoch bei Fred und mir. Dennoch … sollten wir mal unterschiedlicher Meinung sein, und ein Leser meine / seine Ausführungen für zu abgehoben, abgedroschen oder anmaßend empfinden, so gebe ich Fred die Schuld, das ist er gewohnt.

Fred Gerdes ist also ein Pseudonym, wie übrigens auch sein Foto. In Wahrheit zeigt es einen bekannten Pedal-Steel-Gitarristen, nämlich Bucky Baxter, einen unfassbar sympatischen Typen, der mit Bob Dylan und sonstigen Größen gespielt hat, eine Visage, die jegliche Kritik einfach perfekt und unanzweifelbar macht! Na ja, so jedenfalls meine Theorie.,. Hab den mal in Nashville kennengelernt und eben dieses Foto geschossen. Leider ist Bucky im Jahre 2020 verstorben, ein großer Verlust!

Man sollte jedoch generell eine derbe Kritik an der Plattform Trip Advisor äußern – wie übrigens auch bei Bewertungen von Ärzten, Schlüsseldiensten, Hotels und anderen Dienstleistern: höchste Vorsicht!! Denn hier werden unnützer Unsinn und Lügen verbreitet. Es wird gefakt, dass es nur so kracht: „Das Essen war super lecker und die Kellner total freundlich und hilfsbereit!" Oder Meldungen von feindlich gesinnter Konkurrenz: „Wir haben 40 Minuten auf das Essen gewartet. Die Kellner waren unfreundlich und das Essen schlecht!"

Ich nutze den Trip Advisor nur für einen schnellen Überblick über gastronomische Angebote. Denn weder die üblichen Punkte-Bewertungen noch die Kritiken" haben irgendeinen Wert. 
Aber insbesondere, wenn mir etwas sehr oder aber auch gar nicht gefällt, kann ich die Schreiberei einfach nicht lassen!



Und: Ich hasse Kellner, die einem den Wein nachschenken. Wenn man sie braucht, sind sie gerade nicht da, oder sie kommen dauernd und gehen einem auf die Nerven, wenn man sie gerade nicht braucht!



2016-05 Madrid, El Pescador - besser geht nicht!

Eine der besten Mariscerien Madrids, die ich kenne. Meeresfrüchte und Fisch von feinster Qualität und vom feinsten zubereitet. Dieses Restaurant befindet sich im äußerst reichen Stadtteil Salamanca, die Speisen haben ihren Preis, der aber gerechtfertigt ist. Weißwein: Mal einen Waltraud probieren! Kleiner Wermutstropfen, das Publikum: aufgestylte falsche Blondinen und diese Herren mit Krawatten und hochpolierten Schuhen, diese feinen Herren mit gegeltem Haar, wie man sie heute fast täglich im spanischen Fernsehen vor dem Richtertisch sieht, angeklagt wegen Korruption, Vorteilsnahme, Amtsmissbrauch, Spesenritterschaft auf Staatskosten und sonstigen Delikten.



2012-12-  Trattoria Ferdinando III-Palermo - “Fantastisches Erlebnis!”


25ster Dezember! Wir hatten uns total verirrt in Palermo, den Stadtplan um180 Grad verdreht, verwirrt, etwas ausgelaugt ob der dortigen Steigungen, an der nächsten Ecke eine Trattoria. "Lass uns da ein Bier einnehmen." Ok, wir betraten das Lokal, was so gut wie voll war, jede Menge Familien, den Weihnachtstag zelebrierend. Aber es gab einen Tisch für uns. Der Kellner erklärte uns, es gäbe heute nur ein festes Menü. Gut, soviel Hunger hatten wir nicht, aber "Let's go!" Was dann aufgefahren wurde, war unglaublich: zum ersten eine Platte mit Austern, weiteren rohen Muscheln (ähnlich "Conchas finas" im Spanischen), rohe rote Gambas. Dann Carpacchio: marinierter Tunfisch, zart angeräucherter Schwertfisch und Lachs. Dann ein Caponata mit süß glasierten Zwiebeln, gefolgt von Linguine samt einer halben Languste, alles in einer super delikaten Meeresfrüchte-Soße. Den Hauptgang "Schwertfisch" känzelten wir, weil relativ satt. Es folgte zum Nachtisch ein Zitronen-Granita und Tarta de Cassata, danach doppelte Espressi und Amari, wobei wir die Rechnung bestellten. € 50,- stand geschrieben. Wir gaben ein fulminantes Trinkgeld und der äußerst liebenswerte Kellner erklärte uns, wie wir zu unserem Viertel zurück finden würden. Was mehr, bitte?


2013-01-Tmun, Hafen von Gozo - “Fressplatz vom Feinsten!”

Ein am Hafen versteckt gelegener "funky place" mit sehr viel Charisma. Und es gibt nur wenige Restaurants, die Seeigel-pasta (rizzi) saisonal im Angebot haben Lustige Wirtsleute, fröhliches Ambiente, alles vom Frischesten, jegliche Meeresfrüchte, bestes Fleisch, eine orgiastische Schokoladen-Nachspeise, ein Riesensortiment selbst gemachtes Eis, u.a. mit Gorgonzola! Ein quasi italienischer Fressplatz vom Feinsten, und das auf einer englisch dominierten Insel!




2013-01 Terra Celta, Madrid, Ventas - Stadtteilrestaurant mit dem Niveau einer zentralen Kultstätte!


José Blanco betreibt hier in Ventas - dem Stadtteil, in dem sich auch die Stierkampf-Arena befindet, - ein galizisches Restaurant vom feinsten. Jede Menge Tische zum draußen sitzen, vorne ein Bar-Thresen. hinten der rustikale Comedor. Es gibt eine Hauptkarte mit üblichen spanischen Gerichten und außerdem ständig wechselnde Spezialitäten je nach Saison: Seeigel (erizos), galizische Austern (die besten der Welt!), Percebes (Entenschnabelmuscheln), Bogavante, Santiaguiños (bizarre kleine Flußkrebse), Tartar vom Thunfisch oder vom Rinderfilet, Fisch im Salz, weißen Spargel!, Rühreier mit Brennesseln oder Algen, caldo gallego und für kurze Zeit sogar Lamprea in eigenem Blut (nicht jedermann's Geschmack!), alles unter Verwendung von bestem Olivenöl aus Cordoba. Ansonsten: souveräne, freundlichste Kellner, ein gutes Weinsortiment, insbesondere ein hervorragender Albariño de la casa, der absolut kein Sodbrennen verursacht. Außerdem kann man hier sowohl in der Bar als auch im Speisesaal unvergessliche Fußball-Abende erleben!



2012-05 Cesare, Albaretto, Piemont, Italien - “Der Mann, der alles kocht!”


Erstmal ganz wichtig die Adresse: Via Umberto, 9. Denn genau da befindet sich erneut jener Cesare, der wohl tatsächlich für kurze Zeit das Dörfchen verlassen hatte, nun aber zurückgekehrt ist. Cesare taucht äußerst kultig auf im Buch des Amerikaners und Food-Kritiker der amerikanischen Vogue, Jeffrey Steingarten, Buch-Titel: "Der Mann, der alles isst". In Sachen "Essen" sind mir Amerikaner immer noch mit Vorsicht zu genießen, aber der Jeffrey hat völlig Recht: Cesare ist ein Super-Koch und Genießer!
Und alles geht völlig unpretentiös zur Sache! Es gibt nur ein Menü. Der Chef steht in der Küche und köchelt, während im Restaurant eine äußerst angenehme, dezente Kellnerin den Service verrichtet. Kein Wein Nachschenken, keine dummen Fragen, einfach alles perfekt. Cesare kommt auch bisweilen auf einen kurzen Plausch vorbei, wenn gerade Zeit ist. Und eben das ist schön an diesem Restaurant - kein Stress!
Nach den vier erlesenen Vorspeisen, z.B. feinstens bemehlte, frittierte, grätenlose Sardinchen-Hälften, gratinierter grüner Spargel auf (an?) einer Erdbeer-Sauce, Salat mit Kaninchen-Rücken-Scheiben, Steinpilze mit Pfirsich-Scheibchen ist erstmal Pause. Wer rauchen mag, begibt sich auf die Terrasse. Sodann kam, wie es sich gehört, ein kleines Risotto, kurz darauf ein Zicklein aus dem Ofen vom allerfeinsten (siehe Jeffrey) und zum Abschluss eine sehr zarte, feine Entenbrust. Zum Nachtisch: Kaffee, Grappa und ein Törtchen nach Mutter's Art.
Die angebotenen Weine (so gut wie alles aus der Region) liegen (bis auf die Barolos) fast alle unter € 20,- und sind wunderbar. Man achte auf Barbera de Alba! Die Rechnung ergab inklusive 2 Flaschen Rotwein 200 Euro. In Anbetracht von Qualität und Ambiente für mein Dafürhalten quasi geschenkt!



2012-10-Formentera - Es Codol de Foradat


Von der Haupt-Inselstraße Richtung La Mola biegt man kurz vor dem KM 9 rechts ab (rot-weißes Schild) und rumpelt dann über einen Camino gen Migjorn Strand. 200m davor passiert man ein immerhin sehenswertes Ritterburg-artiges Bauwerk, welches ein gewisser Jörn Dahms sich in Erfüllung eines Kindheitstraums und unter nicht unerheblichen materiellen Zuwendungen an die Gemeinde dort hat hinstellen lassen. Der alsbald frustrierte Ritter hat die Insel aber schon seit langem wieder verlassen. So sind sie, die Touristen: Erst die Gegend verschandeln und dann sich verpissen!

Besagte 200m weiter dürfen wir in das gediegene Ambiente des Es Códol Foradat eintreten. Meerblick, katalanische Küche, frischer Fisch, Gambas in diversen Zubereitungsformen, Miesmuscheln, Almejas, Entenbrust mit Aprikosensoße, das beste Mousse au Chocolat der Insel, ein Ribera del Duerro Fuestespina für  € 18,- - kurzum alles bestens. Dazu freundliche Kellner mit Überblick, die einem nicht auf den Geist gehen. Super Ambiente mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis der Insel.



2012-12-Sevilla, La Isla - “Unbedingt die Bar! Eine der besten Fressplätze der Welt!”

Schon ein Treffpunkt der reicheren Sevillanos, allerlei Anwälte und Politiker, was sich nicht vermeiden lässt. Aber dafür auch keine uninteressanten Gesichter. Es gibt das Restaurant und die Bar. Ich bevorzuge aus athmosphärischen Gründen unbedingt die Bar, mehr Leben und mehr Gucken. Man kann direkt an der Bar sitzen oder an einigen Stehtischen mit Barhockern. Da blickt man durch das große Kühlfenster auf die Calle Arfe, wo ständig Leute stehen bleiben, um die im Fenster aufgehängten und sonstwie präsentierten gewaltigen Fische und Meeresfrüchte zu bestaunen. Und das Essen ist einfach super und perfekt zubereitet: jegliches Meeresgetier vom feinsten: große Percebes, galizische Austern (die besten der Welt!), Seezungen, Seeteufel, Huevos de Merluzza (Seehechtroogen) a la vinagreta (kleingehackte Paprika, Zwiebel, Tomate mit Essig und Öl), Rebhuhn (perdiz), estremadurische Schweinshaxen usw. Die Kellner sind äußerst souverän und freundlich, beste Getränke auch im Ausschank (de la casa), z.B. ein Marqués de Murrieta reserva einfach so als copa. Kostet als Flasche € 24,-. Alles nicht gerade billig, aber es lohnt sich. Gutes hat seinen Preis! Für mich ist insbesondere die Bar einer der besten Fressplätze der Welt!

 

 

2012-12-Delfino-Pozzallo, ProvincIa Ragusa, Sizilien - “Trüffelschwein-artige Entdeckung”

Etwas Zeit für die Überfahrt von Pozallo nach Malta. Das TomTom wies uns den Weg ins Zentrum. 80 Meter davor Schild: Delfino Restorante, geöffnet. Hinein! Sehr geschmackvolle, moderne Einrichtung, alles verglast, man sitzt direkt über der Meeresbrandung, super Ambiente. Feinste Ravioli mit Fischfüllung, Spagetti mit schwarzer Tintenfisch-Soße (kaum zu übertreffen!), Schwertfisch wirklich "poco cotto" und dann eine halbgefrorene Mandelschaum-Creme, quasi unaushaltbar! Zu all dem ein hervorragender Prosecco, € 80,- auf der Rechnung, hinreichend Grund für ein gutes Trinkgeld.



2013-01 Zsa, Ortigia, Syrakus, Sizilen - “Solide, traditionelle Küche”

Nachdem wir unter den tausend unnützen Kommentaren nichts verbindliches entdecken konnten, streiften wir durch die wunderschönen syrakusischen Gassen und entdeckten nahe dem Dom das Zsa. Ein ehrliches, helles Restaurant mit gefliestem Boden, keine Musik, Fernsehen leise gestellt, viele Einheimische. Trattoria und Pizzeria. Kein Platz für eingefleischte Meeresfrüchte-Sucher, aber perfekte traditionelle Küche. Sehr guter Büffel-Mozarella mit magerem Tiroler Schinken ("Speck"), Caponata mit Kapern, Möhren und Paprika, die Pizza super kross und relativ dünn in der Mitte, ebenfalls mit Büffel-Mozarella im Angebot. € 12,- für einen korrekten Rotwein, Bedienung: zwei freundliche ältere Herren. Aber wer trifft schon mal auf einen unfreundlichen Kellner? - siehe diese 1000 Kommentare englischsprachiger Ausländer auf dieser Seite über freundliches Personal, und sonst nichts, was einem weiter helfen kann!




2013-05 Cafe de Turin, Nizza - Für den Genuss der besten Coquillages Nizzas ist hier der ganze Gast gefragt!


Der einzige Platz in Nizza, den ich kenne, wo sich neben dem amtlichen Sortiment von Austern, Muscheln und Krabbentieren saisonal auch der gemeine Seeigel und diese fantastisch leckere Violet de Roque  (Seescheide) im Meeresfrüchte-Angebot befinden! Alles super frisch, von allerbester Qualität und das zu korrekten Preisen (nicht überteuert!)

Wie aber schon andere Kritiker bemerkten, ist der Service nicht perfekt. Der ganze Laden ist etwas laut und funky, wobei die Kellner nicht die coolsten sind und in egozentrischem Größenwahn gern mal wichtige Punkte einer Bestellung vergessen. Will man also hier als Gast voll und gut auf seine Kosten kommen, so heißt es (siehe Überschrift): Insistieren, insistieren! Wenn was auch immer nach angemessener Zeit nicht auf dem Tisch ist, auf diesen hauen und mit verärgerter Miene reklamieren! Besser natürlich, wenn man dabei wenigstens etwas des Französischen mächtig ist. "Jé commandé..." wird jedenfalls ohne Sprachprobleme als "Isch (h)abe bestellt.." verstanden! Und dann eben sagen, was fehlt oder falsch ist, und bald darauf voll Rohr genießen!



2013-05 Ristorante-Pizzeria La Piedigrotta Da Carmine e Antonio - Rundum super!

Via A. Gianelli 29, 16166 Genua, Italien (Piazza De Ferrari) +39 010 3200561

Ein traditionsreiches Restaurant, und das im besten Sinne! Meeresfrüchte orientiert bereitet die große, gut geführte Küche wunderbare Speisen: verschiedene sehr feine Ravioli und sonstige Pasta, allerlei tagesfrischen Fisch, eine schöne Liste Pizzas, zum Nachtisch z.B. eine sehr leckere neapolitanische Käsetorte mit Cedro (Zitronat). Dazu eine große Weinauswahl und sehr souveräne, angenehme, geradezu liebenswerte Kellner, die einem das Gefühl geben, gut betreut am richtigen Platz zu sein.

Das La Piedigrotta liegt etwas zurück von der Straße, mit schöner Terrasse direkt über dem Meer und die Hausnummer 29 ist schwer zu finden. Im Zweifel vorn an der Straße jemanden fragen!



2013-05 Ristaurante Da Nonna Sceppa, Paestum, Provinz Salerno, Italien “Super Essen, super Ambiente (mehr als angenehm schräg)!”


Ein absoluter Gaumenschmaus und dazu eine Flasche hochklassiger Prosecco für unglaubliche € 14,- (Astoria Casa Vittorino)! Rohe Gamberi Rossi, gratinierte Seezunge mit Spargel, Zahnbrasse mit Artischocken, danach gefährliche Creme-Biskuit-Nachspeisen und nicht zu vergessen: zu Beginn ein unvergleichlicher Mozzarella di Bufala! Der wird genau in dieser Gegend hergestellt und seine Konsistenz ist ganz was anderes, als man vorher in anderen europäischen Ländern als Importprodukt gegessen haben mag! Super freundliche und wissende Bedienung. Die Gäste: alles durch die Bank - Touristen, einheimische Familien, womöglich auch Zugehörige der provinz-ansässigen, organisierten Vereinigungen. Jedenfalls nicht nur Essen sondern auch interessantes und amüsantes Ambiente - es darf geguckt werden!



2013-07 Arzuaga, Ctra N-122 Km 325, Quintanilla de Onesimo - Wildschwein-Frischling vom Feinsten!"


Wenn man als Deutscher hier ankommt, nachdem die Sonne untergegangen ist, und dieses oberhalb der Straße von außen grell weiß und rot illuminierte Anwesen betrachtet, kommt es einem eher so vor, als sei da ein riesiger Puff stationiert. Dem ist aber gar nicht so. Es handelt sich hier um ein Hotel mit großem Restaurant und einer riesigen Bodega im Erdinneren, in der der hervorragende hauseigene Wein verarbeitet wird. Ansonsten blickt man des Tages auf jede Menge Hektar Weinstöcke, wobei noch zu bemerken wäre, dass nur einen Kilometer weiter die Reben der Bodega Vega Sicilia (der bei weitem teuerste und angesagteste Wein der Region) ihren Boden haben.
Teil des Restaurants sind zwei verglaste und klimatisierte Terrassen mit Blick auf die Landstraße. Die Speisekarte lässt vermuten, dass man es hier mit einem Etablissement der oberen Preisklasse zu tun hat. Dem ist nicht wirklich so! Denn die Portionen sind so groß, dass man sich insbesondere die Vorspeisen gerne teilen mag. Wir haben zu dritt einen üppigen Salat sowie eine Portion einer absolut hervorragenden Morzilla verzehrt. Auch werden "vom Haus" sehr gut gemachte Schinken-Kroketten gereicht.
Hauptgänge: Insbesonders zu empfehlen Reh, Hirsch, Wildschwein, Wildschwein-Ferkel. Das kommt wunderbarst saftig auf den Tisch. Eine nette Beilage war frittierter Rukula. Nachspeisen-Sortiment umfangreich, € 15,- für einen sehr guten Ribera del Duero "La Planta". Letztlich hat man bei guter Wahl ca. € 50,- pro Person ausgegeben und dafür einfach hervorragend gespeist. Letztlich: Nicht von der allerersten Optik abschrecken lassen, hinein und unbedingt wiederkommen!



2013-12 Ristaurante Cru...do re', Neapel - „Italienisch roh mit japanischer Ästethetik“


Es ärgert mich tierisch, wenn wie hier Leute, die sich augenscheinlich ein richtig gutes Essen weder leisten können noch in der Lage sind, dieses adäquat zu würdigen, aus gemeiner Missgunst ätzenden Unsinn verbreiten! Denn schon wenn man von der Straße durch das Fenster in die Küche schaut, sollten kaum Zweifel bleiben, dass man es hier mit höchster italienischer Küchenkunst zu tun haben wird. Und genauso ist das dann auch! Die Zeichen stehen auf "roh", geschmacklich italienisch, in der Präsentation jedoch eher einer japanischen Ästhetik folgend. Dünn geschnittener roher Fisch, Sashimi-anmutend, aber nicht etwa auf Reis sondern auf einem Gemisch aus Kartoffeln und Pesto. „Crudo" natürlich auch diverse Austern, Muscheln, Fisch und Krustentiere. Die Pasta mit Gamben und schwarzem Trüffel wie auch der Risotto mit Messermuscheln wie auch das Quentchen Minze am Tunfischtartar ließen keine Wünsche offen. Dazu eine enorme Weinkarte, fantastisch leichte Nachtischkompositionen und flotte, italienisch-sprachige Musik, die ebenso für die Geschmackssicherheit der Betreiber steht. 80 Euro pro Person sollte man schon rechnen, aber die kann man kaum besser anlegen!



2014-04 Piazzetta del Sole, Farnese, Italien - Klein und fein!


Schon allein ein kleines Juwel im Latio, dieses etwas verschlafene Farnese. Und umso lieblicher, weil es dort das Piazzeta del Sole gibt. An die 80km Anfahrt würde ich bestimmt auf mich nehmen, um hier wieder essen zu können. Ein kleines, sehr feines Restaurant mit ca. 10 Tischen. Man wird bestens bepflegt von 3 Damen mit Sinn für Humor. Bei den Vorspeisen findet man Fenchel, dicke Bohnen und Pecorino. Primi: 5 leichte Reis- und Nudelgerichte, als Hauptgänge Lamm, Kaninchen und Rindfleich in verschiedenen Varianten. Zuguterletzt allerlei leckere Dolci. (Unbedingt reservieren!)



2014-04 GIGINA, Bologna, Italien - traditionell vom feinsten!


An die 80km Anfahrt würde ich bestimmt auf mich nehmen, um hier wieder essen zu können. Und von Bolognas Zentrum muss man auch ca. 7km auswärts in Richtung Flughafen fahren. All dies lohnt sich, weil alles super und bestes Beispiel für traditionelle Bologneser Küche: Essen, Weinkarte, Ambiente, Personal. Das Vitello tonnato mit unübertreffbarer Creme, Spuma di Mortadelle - püriert und luftig, perfekt das Bologneser Ragú (übrigens ohne Tomaten!) Unbedingt reservieren!



2014-04 - La Piedigrotta, Nervi (Genua) , Italien - traditionell vom feinsten - unverändert super!


15 äußerst lohnende Kilometer außerhalb von Genua direkt über des Meeres Gestade findet man dieses etwas versteckt gelegene,unpretenziöse, tradizionelle Genueser Restaurant. Über der Eingangstür steht übrigens „nichts"....... Das TomTom führt einen auf nicht nachvollziehbaren Wegen dort hin. Nicht davon verunsichern lassen, denn es wartet sehr gutes Essen zum Verzehr!  Fisch im Salz, Ravioli mit Füllung von weißem Fisch, sehr leckere Austern, sonstige Vorspeisen rohern Meeresgetiers,  super leckeres  Tintenfisch-Carpacchio mit ebenso dünn geschnittenen, frisch blanchierten Artischocken und feinstem ligurischem Olivenöl. Und niemand vom Personal tut so, als handele es sich hier um etwas besonderes. Jawohl!! Unbedingt reservieren!



2014-06 El Lagar De Isilla - Souverän super!


Hier gibt es nicht nur lechazo (Milchlamm aus dem Ofen), sondern z.B. auch "mollejas" (Lammbries) bestens zubereitet, ein Sortiment von Pilzen, insbesondere "amanitas", gelblich, fest im Biss und stark im Geschmack, und eine umwerfende Weinkarte: 8 Seiten Ribera del Duero "robles" (joven) und 7 Seiten Ribera del Duero "Crianzas". Und das ist lange nicht alles! Auch freundliches, geschultes Personal. Man fühlt sich bestens aufgehoben.



2014-10 Maricastaña Castaño del Robledo, Spanien - "Vom feinsten!"


Heiliger Josef! Hier nun wieder all diese unnützen Kommentare von Engländern! Wenn die nach dem Essen nicht gerade kotzen mussten oder ihnen kein Kellner in die Fresse gehauen hat, schreiben sie sofort "super toll"! Und das ganz einfach, weil diesen Menschen augenscheinlich der Gaumen fehlt, um verifizieren zu können, dass sie womöglich schon tausendmal schlechter gegessen haben!

Dieses Restaurant hier ist ABSOLUTE SPITZENKLASSE! Ein Pilgerziel, welches auch weiteste Anfahrtswege lohnt! Beste regionale Materialien (Wildschwein, schwarzes Schwein, Kastanien, Stein- und sonstige Pilze, feinste, ausgesuchte Zutaten! So gut isst man selten! Und das ohne Schickimicki und Brimborium. Rotweintipp: Sancha Pérez(Càdiz)! € 50,- pro Person für einen kulinarischen Genuss erster Güte!



2014-10 Taberna Trasteo, C/. Maria Luisa 24, Zahara de las Atunes, Spanien - "High Class & kein Schickimicki!"


Fotos kann man zwar nicht essen, aber diese Bilder hier dokumentieren treffend die unglaubliche Kreativität dieses exzellenten Küchenchefs - sowohl was Vor- und Hauptgerichte angeht, als auch seine äußerst ausgefuchsten Nachspeisen. Wirklich selten im Leben so gut und so speziell gegessen, getrunken und wohl gefühlt!



2015-01 KOA, Palma de Mallorca, Balearen - Ein Restaurant mit Konzept!


Eine äußerst gelungene Mischung latinischer Küche, d.h. spanisch, südamerikanisch und italienisch. Wir kamen in den Genuss von sehr zarten Lammfleisch, Ceviche (roher marinierter Fisch mit frischem Koriander, Früchten und Avocadocreme) und super leckeren Ravioli, gefüllt mit Garnelen und Jacobsmuscheln. Außerdem eine perfekt abgeschmeckte Kokoscremesuppe, gute Weinauswahl und allerlei Cocktails.
Die Bedienung ist sehr freundlich und engagiert und die Art der Speisen lässt darauf schließen, dass alles frisch im Hause gemacht wird. Und Kritiken englischsprachiger Menschen - ob positiv oder negativ - sollte man besser ignorieren!



2015-01 Kings Fish, Calabasas, CA91302, Los Angeles, USA - Aus dem Meer vom feinsten – ein Besuch, der sich lohnt!


Ein sehr geschmackvolles Lokal irgendwo im Nirgendwo der unendlichen Weite der Nicht-Urbanität des Molochs Los Angeles, mit dem Auto ca. 15 Minuten entfernt vom Disneyland, Anaheim. Dieser Laden könnte alle bösen Vorurteile gegenüber amerikanischer Küche zunichte machen!
Als erstes kommt samt Butter ein Sauerteigweißbrot auf den Tisch, von dem ich als Deutscher „leider“ sagen muss, dass es das beste Brot ist, was ich überhaupt jemals in meinem Leben gegessen habe – egal ob weiß oder dunkel. Auf der Speisekarte stehen dann ca. 10 verschiedene Austern (Ostküste bevorzugt, weil vielerorts kalifornische Austern serviert werden, die im Brack- oder Süßwasser gezogen werden und praktisch ungenießbar sind), eine korrekte Sushi-Palette, allerlei Fische (Yellowfin = weißer Thunfisch bevorzugt, weil super Qualität), Hummer und Langusten frisch aus dem Aquarium, Clam Showder oder – wer es leichter mag – Miso Soup, und auch hervorragende Beilagen wie Spinat, Rosmarinkartoffeln, glasierte Möhren etc. Dazu können ignorante Nicht-Fisch-Esser mit einer selektierten Fleischauswahl zufrieden gestellt werden.
Auch die Weinkarte überzeugt, sogar ein spanischer Albariño ist dabei! Und die kalifornischen Weine sind ja auch nicht von schlechten Eltern. Und zu guter Letzt: Super Rock-Musik aus der Hausanlage (keine langweiligen Top-40 Hits wie immer bei uns in Europa)!



2015-01 La Vineria, La Condesa, Ciudad de Mexico - Sehr feine Küche!


Ein kleines, stilvolles Restaurant mit stark italienischem Einschlag, und dennoch authentische, sehr feine Küche. Gute Fischgerichte, leckere Nachspeisen und eine korrekte Weinkarte. Und man achte auf den Mescal „Meteoro“! Dazu geschmackvolle Musik (dezenter Rock, Soul und Jazz) im Hintergrund. Und gleich um die Ecke mein Lieblingshotel in Condesa, „Casa Condesa Amatlan 84“!



2015-01 L’Invito, Boca del Rio, Mexico - Die italienische Verheißung!


Nach fast drei Wochen „tortillas, tacos, lime juice, cocteles de camaron, de pulpo, de caracoles, de jaiba“ - diese zwar oft mit frischem Koriander, aber stets in dieser verdünnten, süßlichen Tomatenketchup-Soße - hier nun ein Ort mit Anlass für einen plötzlichen Aufschrei der Begeisterung! Endlich mal wieder Oliven und Olivenöl, Bandnudeln, korrektes Weißbrot, vernünftiger Rotwein, burrata (wirklich wahr!), der Gaumen lacht! Der weitgereiste venezianische Chef und seine mexikanischen Kellner machen hier einen super Job.



2015-02 - Tandoori Station, Madrid - “Schickimicky, aber gut!


Wenn man sich vorher am Telefon zwecks Reservierung oder dann beim Eintreten an der nörgeligen Empfangsdame vorbeigekämpft hat und es einem später auch gelingt, den Kellner daran zu hindern, die köstliche Pfefferminzsoße allzu schnell fort zu räumen, kann man hier korrekt indisch essen. Der Reis ist super, die Gerichte wirken allerdings so, als seien sie lange in riesigen Trögen vorgekocht. Abends wird um halb neun geöffnet. Es lohnt sich, vorher noch einen Blick in den linkerhand befindlichen "Gold Gourmet" zu werfen, der eine bestechende Auswahl an Gemüsen und Früchten bevorratet.




Hotel Angleterre, Grenoble, Frankreich - "super Luxus für wenig Geld"


In Relation zur allgemein verheerenden französischen Hotelsituation lässt sich dieses Hotel unter "super Luxus für wenig Geld" verzeichnen. Separates WC, Bad mit Wirlpool-Wanne, Bidet, Haartrockner, Wasserkocher samt Nescaffee, DVD-Player, wunderbarer Blick auf den Place Victor Hugo. Dazu korrektes, preiswertes Frühstück und kompetentes und hilfsbereites Personal an der Rezeption. Grenoble: Unbedingt wieder hier!



1996 - Agnello d´ Oro, Bergamo, Norditalien: - Eckhard Henscheids 1. Wahl


Ein prachtvoller 5-stöckiger Turmbau an der zentralen Via Gombito in der Oberstadt. Einer meiner damaligen Lieblingsauthoren, Eckhard Henscheid, hat 1983 eine wunderbare Novelle mit dem Titel "Dolce Madonna Bionda" über einen Bergamo-Aufenthalt unter allerlei halbseidenen Überlebenskünstlern geschrieben und wohnte dabei ein knappes Jahr in eben diesem Hotel. Die Ausstattung ist so gut, wie es ein historischer Bau zulassen mag. Kein Kühlschrank, aber immerhin Bidet und Haartrockner im Bad. Und je höher man wohnt desto besser! Als Bonbon gibt es ein kostenloses "Residenten-Ticket" für den Parkplatz Ihres Autos.



2015-04 Azienda Agricola Lambruscheria Ca' Berti, Castelvetro di Modena, Italien - "traditionell italienisch pur!"


Für diese Freude würde ich gerne auch 80km Anfahrtsweg in Kauf nehmen. In der Nähe zu sein heißt "unbedingt dorthin und das Essen, den diversen Lambrusco und das Ambiente genießen". Es ist alles perfekt und von äußerst netten Menschen dargereicht.



2015-11 K' Leti, Jarandilla de la Vera, Extremadura, Spanien - Jawoll!


Dieses Lokal ist ein Kleinod, welches man in diesem Dörfchen (trotz alt-ehrwürdigem Parador) kaum vermuten mag! "Die Tapa unter frischem Wind" könnte man als Titel wählen, doch was hier angeboten wird, geht weit hinaus über den Wert dessen, was sich normalerweise "Tapa" nennt! Saisonal Steinpilze, rohes Thunfischfilet auf sehr leckerer Soße "Reducido de Martini", kleine karamelisierte Secreto-Filets (marmoriertes Schweinefleisch), sotierte, leicht pikante Hühnermägen (nicht jedermanns Geschmack, aber wo kriegt man solches sonst geboten?!), ein Mousse de Chocolate erster Güte, bester Wein dieser Gegend (Carabal - Ribera del Guadiana). Ansonsten: gut gelaunte, souveräne Kellner/innen und ein innovativer Koch.
Einrichtung: frisch und hell, die Gäste eher junge Leute, ein gewisser Geräuschpegel mit zeitgenössischer Musik sollte freudig in Kauf genommen werden. Bürgerlich biedere Menschen und Personen englischer Muttersprache sollten besser die total langweilige internationale Küche im hiesigen Parador-Restaurant zum mehr als doppelten Preis einnehmen, anstatt das super Ambiente des K' Leti zu ruinieren!




2016-02 Zocalo Central, Ciudad de Mexico


Sucht man ein echt stilvolles Hotel, so wählt man besser das "Grand Hotel Ciudad de Mexico". Leider hat das dortige Dachterrassen-Restaurant stark an Qualität nachgelassen. Und deshalb mindestens zum Essen unbedingt um die Ecke ins Zocalo Central. Fantastische Küche, nicht überteuert, freundliche Kellner, super Blick über die Stadt. Und man darf rauchen, soweit man einen Tisch auf der Terrasse hat. Militante Nichtraucher, von denen es leider immer mehr gibt, einfach auflaufen lassen, und wenn sie noch so hasserfüllt drein schauen!



2016-02 UNICO, Quintana Roo, Mexico - Und trotzdem...


Es wird hier viel über die Preise gemeckert. Und dass der billigste Wein schon mal 550 Pesos kostet, setzt ein sicheres Zeichen, dass dies keine Stätte für Rucksacktouristen ist. Aber: Ich habe noch nie zuvor ein derart saftig zubereitetes Stück Mahi Mahi gegessen. 1ste Klasse, super lecker und geschmacksintensiv!Ambiente: aufwendiges Interieur, italienisch modern, perfekter Blick auf Strand und Meer. Eine kleine Oase in dieser ansonsten völlig eleganz-freien Quintana Roo Zone!




2016-02 MARIONETAS, Merida, Mexico - unbedingt!


Bildschöner Patio, große Zimmer, ruhige Lage, trotzdem sehr zentrumsnah, nette und gebildete Wirtsleute und 100m gegenüber "La Negrita", eine funky Bar mit Atmosphäre, wo bis um 21 Uhr meist kubanische Livemusik zelebriert wird! Da geht die Post ab! Und ebenfalls nahe gelegen "La Oliva", ein kleiner Italiener mit super authentischem Essen.



2016-07 KULTO, Madrid - In Cook We Trust


Genau! Besser Köchen als Göttern oder gar spanischen Politikern vertrauen! Und diesen Köchen hier können Sie sogar blind vertrauen! Abgesehen von zwei geliebten Marisquerien (Meeresfrüchte-Restaurants) ist das Kulto für mich einer der besten Essplätze in Madrid. Super Küche, beste Materialien, viele frische Kräuter. Ambiente mediterran wie auch die Speisen, die dazu aber den Gaumen durch geheimnisvolle peruanische und orientalische Ingredienzien reizen.
Roher Thunfisch allererster Qualität: "Tacos de atun", "Satai de atun" oder probieren Sie die Ferkelfötchen "manitas de cerdo" - ein zarter Eintopf mit Kichererbsen und ungeahnten Aromen von Koriander, Curry etc. - schmeckt tausendmal besser als es klingt! Wein: Nehmen Sie mal den Bierzo (rot) oder den Pato Mareado (Albariño, weiß).
Allgemeiner Geräuschpegel ist vorhanden! Aber kein Schickimicki-Lokal, alerte Kellner, immer gute, ausdrucksstarke Musik aus dem Soul und Rockbereich. Für mich die weitaus bessere Wahl, als eines der hiesigen Michelin-Plätze mit ihrem albernen, theatralischen Gehabe zu besuchen. Die Gäste sind - trotz Stadtviertel Retiro - aushaltbar, obwohl man hier auch schon den Herrn Justizminister sah.

Für das Restaurant (oben) unbedingt reservieren. Ansonsten kann man unten bis etwa 21.30 Uhr hoffnungsvoll einen Stehtisch samt Barhockern ergattern.



2016-09 Ballena Verde - Zahara de los Atunes, Spanien - Beste Musik und Meeresblick


Wenn man vom Meer aufs Land schaut ist da ganz links am Ortsrand die beste Musik für Musik-Liebhaber und obendrein die coolste Bar mit Meeresblick. Der Wirt Pepe ist selbst virtuoser Keyborder und Sänger und spielt bisweilen selbst jazzige Musik für die Gäste. Im Sommer residieren in Zahara de los Atunes allerlei Künstler, Fernsehleute und sonstige Kreative, dazu und darunter gibt es aber leider auch einen Haufen unangenehmer Neureicher, die - ein jeder die meiste Zeit auf sein Handy schauend - auf der Terrasse der Ballena Verde sitzen und glauben es geschafft zu haben.



2017-01 Scoma's, Fisherman’s Warf, San Francisco, USA - “Unglaublich gut!”


Alles ist vom feinsten zubereitet, super zarte Calamari in Kräutersoße, Tartar vom leicht angeräucherten Lachs allererster Qualität, Schwertfisch auf einem Bohnen-Guiso – besser geht’s nicht! Hinreichende Wein- und Getränkeauswahl, sehr guter Prosecco! Und durch die Lage etwas weiter hinaus auf dem eher industriell anmutenden Pier ist man wenigstens ein bisschen vom Fisherman’s Warf Trubel entfernt. Eventuell muss man ein wenig an einer der beiden Bars warten, kann da aber auch speisen. Auch hier super Ambiente und keineswegs überteuert. Wir waren innerhalb fünf Tagen dreimal da!



2017-09 Aponiente, Puerto de Santa Maria, Spanien - Gleich gut geht nicht...


Und besser schon gar nicht! Und wenn man in der glücklichen Lage ist, die Rechnung eines 2-Sterne-Michelin Restaurant bezahlen zu können und gleichermaßen auf Früchte des Meeres steht, ist das - ich fürchte gar - das beste Restaurant der Welt - Sterne hin, Sterne her! Und dieses befindet sich hier versteckt in diesem kleinen Flecken Puerto de Santa Maria in der Bucht von Cádiz in einer ehemaligen, antiken Gezeitenmühle.
Neureiche Ausländer können sogar ihr Auto von einem Restaurant-Bediensteten einparken lassen. Glücklicherweise besteht die Kundschaft aber fast auschließlich aus Spaniern, die solchen Service nicht unbedingt nötig haben.
Zum Empfang wird in einem verglasten Vorraum zur Linken des imposanten Eingangs-Areals ein hervorragender Fino samt diversen Amuse Gueles serviert, bis man alsbald ins Restaurant geführt wird, wobei man die große, offene Küche samt Chef Angel und einer Vielzahl von Köchen und Köchinnen passiert.
Das Konzept: Alles aus dem Meer! Leider scheinen für Michelin-Sterne sowohl stark festgelegte Menüs mit einer Vielzahl kleinster Häppchen wie auch ein paar molekulare Schäume obligatorisch zu sein, aber das tut der Sache keinen Abbruch, weil alles einfach absolut ausgefeilt und vom Allerfeinsten ist - gehacktes Austernfleisch unter einer schaumigen Creme verborgen, Seeigel Paté, jede Spezerei könnte einen kleinen Orgasmus auslösen. Und all dies in einem angenehm modernen Ambiente mit freundlichen, dezenten Kellnern, die einem nicht auf den Geist gehen, was in Sterne-Restaurants oft nicht ausbleibt. Sehr gut der Weißwein "Forlong". Ein kleiner Wermuthstropfen ist, dass man am nächsten Tag kaum mehr geschmacklich erinnert, was man da alles an Köstlichkeiten goutiert hat.



2018-02 Piu di Prima, Madrid - Endlich!


Immerhin habe ich ohne jeglichen Erfolg während all meiner letzten 8 Jahre in Madrid nach einem wirklich guten Italiener gesucht. Doch plötzlich eröffnet da frech dieses Piu Di Prima direkt 150 Meter von meinem Wohnsitz entfernt! Und welch Freude: italienische Küche, die mit ganz weitem Abstand alles übertrifft, was sich in Madrid "italienisch" nennt. Zwei Chefköche aus Venedig zelebrieren feinste Kreationen: Pizza gibt es nicht, aber eine Vielzahl wirklich hausgemachter Pasta, z.B. gefüllt mit einer Käse-Kräuter-Mischung samt einem rohen Eigelb, ein Vitello Tonnato, wie es nicht besser sein könnte, frische Artischocken wie eine breite Blüte flach aus der Pfanne, klassische Lasagne, wie sie sein soll, ein riesiges Mailänder Kalbsschnitzel vom allerbesten, ein Seeteufel in perfekt auf den Punkt gebrachter Konsistenz, ein Nachtisch der sich "Mojito" nennt, weil grün mit einem weißen Schaum obenauf, köstlich! Dazu gepflegte Atmospäre und eine gelungene Auswahl italienischer und spanischer Weine - die Wirtin weiß, wo es lang geht. Und draußen ist für das Parken der Limousinen ein Typ angestellt. Und sollte es gar bei einem spontanen Besuch keinen Tisch mehr geben, kann man immer noch direkt gegenüber ins Terra Celta gehen: ein hervorragender Galizier, der sein Ambiente nicht auf's Überzeugen auf den ersten Blick anlegt, aber u.a. erstaunliche Meeresfrüchte zu bieten hat.



2018-03 Confusione, Càdiz - Pizza y Delikatessen – damals!

Der Gedanke liegt nicht fern, dass diese Typen es darauf angelegt haben, in kürzester Zeit zum besten Restaurant von Cádiz zu avancieren. Derzeit bieten sie vordergründig Pizza auf Bestellung zum Abholen und Mitnehmen an, bepflegen aber auch ein kleines Sortiment von absoluten Delikatessen z.B. kleine handgemachte Ohrennudeln "Orejitas", die mit zart gegarten Pilzen und dünn geschnittenem Fleisch vom Buy (Ochsen) in einer Sahnesoße kommen, oder vorneweg ein Foccachia aus mit Sepiatinte geschwärztem Teig, das Tiramisu "PLUS" hat einen Sockel aus hausgemachtem, dunklem Biskuit, getoppt mit feinster Mascarpone-Creme.
Außerdem weiß der Italiener auch aus dem spanischen Weinangebot eine super Kollektion zusammenzustellen. "Auf die Haus" gibt es Limoncello oder Grappa, und auch die Pizza ist von bester Qualität. Der apulische Vater des spanisch-italienischen Chefs ist dafür zuständig.
Um 20.30 war es leer und um 21.30 gerammelt voll! Ich sehe diese innovative Stätte alsbald stark vergrößert in einer anderen Lokalität.

(aber jetzt – 2020 – vergiss es! Das Personal ist völlig überlastet, dauernd wechselnde Kellner und Kellnerinnen. Man kann reservieren, aber es nützt nichts wegen der unzureichenden Organisation seitens des Chefs, der seine Untergebenen obendrein hochnäsig behandelt. Man kommt und der reservierte Tisch ist schon besetzt. Und es passiert, dass man nach Ablauf gewisser Zeit herausgebeten wird, um den Tisch wieder frei zu machen. Und Vorsicht bei Getränkepreisen! Vor dem Bestellen unbedingt nach dem Preis fragen!

Jähzornig, die Südländer!

Hier sei noch zu bemerken, dass wir da leider einen absolut versauten Abend hatten. Unser reservierter Tisch in Türnähe war schon besetzt, sodass wir bei der Affenhitze mit einem Tisch im hintersten Winkel vorlieb nehmen mussten. Die Kellner waren heillos überlastet, der Prosecco mangels Eis lauwarm und plötzlich € 10,- teurer als zuvor. Gen Ende kam der angestellte Koch, um uns mit schuldbewusster Miene zu bitten, den Nachtisch draußen in der Gasse auf einem der Fensterbänke einzunehmen. Endscheidung: Hier gehen wir nicht mehr hin.

Ca. 2 Monate später war der Chef dabei, in der Nähe unseres Domizils einen Pizza-Take-Away-Laden aufzumachen. Alles war noch im Bau und die Roll-Chalousie halb runter gezogen. Ich da hinein geschlüpft, um ihn endlich wegen des letzten Vorfalls zur Rede zu stellen und in Erwartung einer Entschuldigung. Nachdem ich seine Frau begrüßt hatte, kam er nach vorne. Mit „Du hast da vor 8 Wochen Deine besten Kunden verloren.“, leitete ich das Gespräch ein. Er stritt alles ab, und nachdem ich ihn „feige“ genannt hatte, weil eigentlich er selbst hätte zu uns kommen müssen, um die Nachtischfrage vorzubringen, raste er aus: „Wie kannst Du mich unter den Augen meiner Frau „feige“ nennen?!“ Ein einziges, super aggressives Geschrei, ich habe nichts mehr gesagt und sah mich um meine Gesundheit fürchtend gezwungen, unter der Rolltür hindurch ins Freie zu flüchten. 



2018-09 El Terraza, Càdiz -Völlig ungerechtfertigte Schmähungen!


Das La Terraza ist eigentlich kein Lokal, welches man im Internet sucht, einfach eins von vielen an der Plaza del Catedral, wo die Kreuzfahrt-Touristen halt machen. Und die ungeheure Vielzahl der schlechten Kritiken im Netz lässt sich nur dadurch erklären, dass hier von konkurrierenden Restaurant- und Barbesitzern Schreiber angeworben wurden, die diese Schmähungen gepostet haben. Ich habe hier mehrfach mittags sehr gut gegessen, feinste, frische Tomaten, Puntillitas (kleine fritierte Tintenfischchen), Gallo-Filets (Petersfisch), hinreichend gutes Weissbrot, korrekte traditionelle spanische Küche und dazu ein sehr freundlicher Service!



2019-01 Sushi Joint, Fullerton, CA, USA -Johnny Tren - Very, very best!


In Fullerton, kurz vor der Unterführung direkt am Harbour Boulevard gelegen, wirkt diese winzige Stätte mit ihren blinkenden Lichtern für den eher biederen Gast wenig vertrauenserweckend. Aber es lohnt, sich hinein zu wagen! Hier steht Johnny Tren hinter der Bar und bereitet unglaublich kreative Sushi und sonstige japanische Kreationen.
Ich war schon in vielen Sushi-Bars dieser Welt, und "leider" muss ich sagen, dass ich noch nie so gut gegessen habe wie hier im Sushi Joint. Sashimi vom Yellow Fin Belly, atemberaubend, kleine Austern, sehr schmackhaft, die Fullerton Roll und jede Menge andere Rolls vom Allerfeinsten. Das Ambiente leicht Rock'n'Roll, sehr angenehme Bedienung und dazu dieser stets gut gelaunte Koch, der einem mit Freude auch sonstige Spezialitäten empfiehlt. Wenn Sie in der Gegend sind, unbedingt hin! Auch eine längere Anfahrt lohnt sich! Und am Wochenende spielen in Fullerton diverse Live Bands, sodass man zudem nach einem unvergleichlichen Essen optional noch einen weiteren schönen Abend in diesem Örtchen des legendären Urvaters der Elektrogitarre - Leo Fender - genießen kann.



2022-04 La Islita, Valle Gran Rey, La Gomera - Absolut Spitze


Ich fürchte, dass kaum ein Deutscher hier die wahre Qualität dieses Ladens zu würdigen weiß. Alle schreiben nur Platitüden wie "Es war lecker". Hier gibt es hausgemachte, gefüllte Pasta - Ravioli mit allerlei Köstlichkeiten darin! Nudeln selber zu machen ist eine aufwendige Arbeit! Wir haben hier nicht langweilige Ravioli mit Spinat- und Käsefüllung, wie sie viele Italiener vorgefertigt von irgendwelchen geldgierigen Lieferanten bestellen! Hier wird selbst kreiert! Und sogar die Pizza ist von allererster Güte, dünn und knusprig! Und die Nachspeisen, wow! Tiramisu ist nicht gleich TIRAMISU! Oder der köstliche Baileys-Flan! Und: kompetente Bedienung!



2022-05 La Isla - is back - zum Glück!


Seit 20 Jahren ist dies eines meiner bevorzugten Restaurants. Kurz vor der Pandemie verstarb der Besitzer und La Isla wurde hässlichst umgebaut, wobei der neue Chef in dunklem Anzug und Kravatte meist Kaugummi kauend neben der verunstalteten Bar kauerte. Und es war nicht nur die Pandemie, die den Laden in den Konkurs getrieben hat. Vor kurzem jedoch wurde das Lokal von neuen Besitzern geschmackvoll renoviert und die Küche fand zurück zu ihrem ersten, hervorragenden Standard. Ein wunderbares Sortiment an Fisch und Meeresfrüchten in hochbürgerlichem Ambiente (Anwälte und sonstige Gut-Verdiener). Aber es lohnt sich wieder, dort etwas einzunehmen!

 


2022-06 - Pan y Circo, Sevilla - Essen und Kunst


Ein über drei Etagen verteiltes Kunstwerk mit unglaublichem Detailreichtum. Man hat an nichts gespart, der verglaste Fahrstuhl könnte locker € 100.000 gekostet haben. Kroketten mit Cecina (Bündener Fleisch), Langostinos Teriaki, feine gebratene Lammnierchen und viel arabisch, marrokinisches anmutende Speisen, z.B. Caneloni mit einer Käse-Birnen-Füllung. Eine wunderbare Mischung und eine Freude für Magen und Augen. Dazu unprätensöse Bossanova-Musik. Ca. € 40,- pro Person sind wie geschenkt!



2022-06 El Puerto de Santa Maria - La Taberna del Chef del Mar

Mit dem „Chef del Mar“ hat Ángel León vor Jahren das aus meiner Sicht beste Lokal in der Gegend von Cádiz eröffnet – und völlig zurecht alsbald zwei Michelin-Sterne für seine kulinarischen Zaubereien eingeheimst. Dann überließ er irgendwann den Laden seiner Frau und eröffnete einige Meter weiter in einem ehemaligen Gezeitenkraftwerk das „Aponiente“, wo er wegen seiner genialen Kreationen (alles aus dem Meer!) sofort mit drei Michelin-Sternen bedacht wurde. Das Aponiente ist noch eine Klasse besser als die Taberna, aber man kann sich am nächsten Tag kaum mehr erinnern, woraus die fast zwanzig kleinen, nach und nach goutierten Spezereien bestanden haben. Obwohl die Taberna bodenständiger ist, kommt auch hier nahezu alles aus dem Meer  – eine meisterhaft gelungene, selbstgestellte Herausforderung: Aber ein Fisch bleibt hier eben ein Fisch, und auch die Kroketten aus Sepiafleisch samt Tinte bleiben durchaus als solche identifizierbar. Planktonpulver macht den Reis grün, der wie alles andere auch äußerst lecker und ungewöhnlich ist. Zum Nachtisch gibt es als einziges Nicht-Meeres-Produkt eine geeiste, im Vakuum mit Sherry getränkte Melone, köstlich!

Unbedingt reservieren!

Dazu habe ich noch eine kleine Schnitzeljagd-Story: An der Decke der Taberna baumeln äußerst dekorative, lebensecht aus Papier hergestellte, regionale Fische. So etwas wollten wir unbedingt auch an unserer Küchendecke haben, nur war der Ursprung dieser Kunstwerke nicht recht verifizierbar. Man sagte uns nur, dass eine in Barcelona ansässige Argentinierin diese herstellte, aber Konkreteres war nicht zu erfahren. Bei einem Aponiente-Besuch fragten wir erneut nach, und tatsächlich kam Wochen später eine Email, die erklärte, dass diese Argentinierin auf einem Kunsthandwerksmarkt in der Soundso-Straße in Barcelona einen Stand hätte. Ich sofort die Straße gegoogelt, ein Restaurant samt Telefonnummer entdeckt und angerufen: „Buenas dias, bei euch in der Nähe muss es einen Kunsthandwerksmarkt geben, auf dem eine Frau einen Stand mit Figuren aus Papier betreibt.“ Der Kellner war sehr nett, riet mir aber, besser bei „Pizza Paco“ anzurufen, weil das ganz in der Nähe dieses Marktes sei. Wieder gegoogelt, Pizza Paco gefunden, und der ebenfalls sehr nette Kellner hat uns tatsächlich den Kontakt zu dieser Argentinierin (Paola Micheo) hergestellt. Der haben wir dann zehn Fotos von Fischen aus der Region Cádiz geschickt, und zwei Monate später kamen diese wunderschönen, filigranen Werke bestens verpackt bei uns an.




2022-07 Madrid - El Pescador – Gutes hat seinen Preis!

Alles, was hier auf der Karte steht, kann man auch in anderen Lokalen essen. Aber keinesfalls in dieser unglaublichen Qualität. Dieses traditionelle Meeresfrüchte-Lokal ist von feinster Meisterhand kreiert. Erlesenstes, pures Material aus dem Norden Spaniens, alles hervorragend zubereitet, keine Schäumchen, keine Emulsionen. Die Seezunge Evaristo ist die beste, die ich je gegessen habe: innen auf den Punkt und außen kross. Und diese runden, galizischen Austern und jegliche Schalentiere überhaupt, die keinen Wunsch offenlassen. Selbst die eigentlich simplen Kroketten, gefüllt mit Carabiñeros oder Sepiafleisch samt schwarzer Tinte sind von einer ungeahnten Feinheit. Manchmal gibt es sogar kleine, mit Angelhaken gefangene Tintenfische. Und zum Abschluss ein Zitronen-Sorbet!

Man sollte hier abends so früh wie möglich erscheinen, weil etwas später die Gefahr besteht, dass sie kommen und sich an den umliegenden Tischen breitmachen: diese aufgestylten falschen Blondinen und diese Herren mit Krawatten und hochglanzpolierten Schuhen; Gestalten, wie man sie heute fast täglich im spanischen Fernsehen sieht, sitzend vor dem Richtertisch, angeklagt wegen Korruption, Vorteilsnahme, Amtsmissbrauch und Spesenritterschaft auf Staatskosten.

Unbedingt reservieren!





2022-08 – Puerto de Vega, Asturien – Cofradia / very best!

Den letzten Hummer hatte ich im Januar 2020 in Los Angeles – verbunden mit einem Messebesuch – goutiert. Überhaupt kein Vergleich mit dem Hummer hier im Cofradia an der Küste Asturiens: Geschmack pur, dazu jede Menge Coral (Eier) am Unterleib, einfach köstlich! Vorher leckerste Austern und ein Salpicon de Marisco (kalter Meeresfrüchtesalat), der reichlich Hummerfleisch und Langostinos beinhaltete, ganz anders, als man das sonst gewohnt ist. Dazu ein hervorragender Godello Weißwein, super nette, unservile, souveräne Kellner und der Wein direkt auf dem Tisch. (Ich hasse Weinkellner, die einem nachschenken und dabei nie da sind, wenn man sie braucht, oder dauernd kommen und einem auf die Nerven gehen, wenn man sie gerade nicht braucht!)

Auf jeden Fall reservieren!


2022-08 - Mozzafiato, Madrid - Authentisch venezianisch!


Stefano hat in Venedig kochen gelernt und war einige Jahre der Chefkoch im Piu Di Prima, dem womöglich bislang besten italienischen Restaurant Madrids. Nun hat er sein eigenes Lokal im Stadtviertel Chamberi aufgemacht und natürlich die meisten seiner genialen Rezepte dorthin mitgenommen. Z.B. Ravioloni, gefüllt mit einer Käse-Kräutermischung samt einem fast rohen Eigelb, welches sich beim Anschneiden auf die Gabel ergießt. Oder Ravioli, mit einer Creme aus Bacalao und Käse gefüllt samt im Ofen gebackenen Cheryy-Tomaten. Und auch sein Vitello Tonato ist außerhalb jeglicher Kritik, eine Thunfischcreme, die erlesener kaum herstellbar ist. Eine Flasche besten Prosecco für € 18,- erfreut den Gaumen. Dazu untermalt in diesem sehr angenehmen, keinesfalls Schickimicki Ambiente italienische Schlagermusik aus den 60ern den kulinarischen Genuss. Man kann sich rundum wohlfühlen!


2022-10 - La Taberna de Nino - Mazagón - Ein Geschenk!


Mazagón ist ein Touristenresort, nahe dem Doñana-Naturpark, nordöstlich von Huelva, der womöglich hässlichsten Stadt ganz Spaniens. Ein riesiges Areal von Raffinerien, Industrie und furchtbarster Architektur. Selbst der hochgelobte Fischmarkt kann mit dem von Cádiz keinesfalls mithalten. Das kleine Mazagón ist ebenfalls hässlich, beherbergt aber eine Fußgängerzone, welche in anderen Küstenorten gern als „Calle de Hambre“ – „Hungergasse“ bezeichnet wird. Ein Restaurant am anderen, und kaum eines davon wirkt besonders einladend. Aber eines eben doch: La Taberna de Nino, ein rustikal anmutendes Kleinod mit erlesenem Speisenangebot. Neben einem spektakulären Fleischsortiment – präsentiert in einer riesigen Vitrine - gibt es sogar galizische Austern, die sich in einem großen Aquarium den Platz mit Hummern und Langusten teilen. Dazu Carabiñeros a la plancha (unbedingt den Kopf auslöffeln oder auslutschen!), große, weiße Gambas aus Huelva, Steinbutt, Seezunge, Pargo im Salzmantel etc. Alles serviert von äußerst liebenswerten Kellnern, die dazu den Fisch hochprofessionell filetieren. Dazu einen vorzüglichen Blanco „Barraderos“, der mit lächerlichen € 13 zu Buche schlägt. Insgesamt ist man mit 40 bis 90 Euro dabei. Und es ist jeden Euro wert!

Und fast alle Kellner kommen aus Lebriche, einem kleinen Dorf südlich von Sevilla, dessen Bäcker unlängst den Preis für „den besten Bäcker der Welt“ kassiert hat. Wir haben da mal zwei hervorragende Brote gekauft, die eine geschlagene Woche lang frisch blieben und keinen Zweifel an der Qualifikation ließen. Also: Nino, besser reservieren! Wir kamen um 20:00 Uhr, und um 22:00 Uhr war jeder Tisch besetzt!


2022-12 - Sonambulo, Cádiz

Nichts ganz, ganz besonderes, aber auf jeden Fall super Essen an der bildschönen Plaza de Candelaria! Und man beachte das Gericht Tonno vitellato. Ein umgekehrtes Vitello Tonnato, leicht angeräucherte Thunfischscheiben und dazu eine schaumige Soße mit Kapern. Genial! Jawoll, den Spieß mal umgedreht!




2022-12 - Buatta - Cucina Popolana, Palermo, Sizilien

Via Vittorio Emanuele 176, 90133, Palermo, Sizilien Italien+39 091 322378

 
Feine sizilianische Küche

Bewertungen von Michelin braucht man nicht! Und hier wird man bestens bewirtet samt hervorragender Weinauswahl. Das Essen ist von bester Qualität. Nichts wirklich herausragendes, aber ein aus 8 Gängen bestehendes, korrektes Menue, an dem es  nichts auszusetzen gab. Immerhin haben wir spontan das Sylvester-Menue reserviert. So etwas tut man nicht, wenn man irgendwelche Zweifel hat! Allerdings war dieses dann genossene Menue zwar sehr gut, aber mit € 95,- pro Person (ohne Wein etc.) reichlich überteuert. Da hätten wenigstens auch ein paar Austern und etwas roher Fisch dabei sein müssen!